Erste Hilfe bei epileptischem Anfall

Ein weiteres großes Kapitel ist die Krankheit genannt Epilepsie. Es handelt sich um eine anfallsartige Hirnerkranung – eine neurologische Erkrankung. Epilepsie kann angeboren (ungünstige Einflüsse während der Schwangerschaft oder spezielle erbliche Syndrome) oder erworben sein (Verletzungen, Infektionen, Tumor, Blockierung der Wirbelsäule). 

Epileptischer Anfall

Beim Diagnostizieren der Epilepsie wird Ihnen der Führerschein abgenommen werden (wenigstens für ein Jahr, dann werden wieder alle Teste durchgeführt) und Sie werden Antiepileptika einnehmen müssen. Sie werden auch die Diskos und blinkende Lichter meiden müssen, Alkoholbeschränkung ist eine Selbstverständlichkeit.

Epileptische Anfälle werden in 4 Gruppen geteilt:

  • Einfache partielle Anfälle – in diesem Fall ist das Bewusstsein nicht beschädigt, es handelt sich um einen kleinen Hirnschaden, der Anfall manifestiert sich durch eine vorübergehende Störung des betroffenen Bereichs (Sprache, Gehör, Tastsinn, Sehkraft).
  • Komplexe partielle Anfälle – die Herde sind schon in einem größeren Teil des Hirns und dadurch die Anfälle erweitern sich. Der Betroffene hat Gedächtnisausfälle, gestörtes Wahrnehmen, es gibt gestörte Sinne und auch unkontrollierbare Zuckungen im Gesicht oder Körper, der Betroffene kann sogar auch automatisch gehen und unverständlich faseln.
  • Generalisierter Anfall ohne Krämpfe – in diesem Fall ist ganzes Hirn beschädigt. Der Betroffene ist für eine Weile verwirrt, nimmt die Umgebung nicht wahr und ist starr, guckt mit leerem Blick auf einen einzigen Platz, kann Bewusstsein verlieren. Nach dem Abklingen ist er sich bewusst, daß etwas passiert ist, aber wenn er nicht geheilt wird, ist nicht im Stande zu sagen, was ihm war.
  • Generalisierter Anfall mit Krämpfen – die schwerste epileptische Erkrankung. Beschädigt ist ganzes Hirn. Dem Anfall kann die sog. Aura vorangehen, wann der Betroffene schon weiß, daß sich ein Anfall nähert und kann sich auf ihn vorbereiten (sich legen, sich setzen). Krämpfe, Bewusstseinsverlust, keine Reaktion, der Anfall dauert mehrere Minuten, wenn dieser länger dauert, bis zu mehreren Stunden, ändert er sich an sog. Status epilepticus, wann sich die Fälle wiederholen und ganz entkräften den Körper.

Erste Hilfe bei epileptischem Anfall

Bei epileptischem Anfall bewältigen Sie nicht viel. Deshalb ist gut, eher den Zustand des Betroffenen zu kontrollieren und wie lange der Anfall gedauert hat. Ganz bestimmt beseitigen Sie alle gefährlichen Gegenstände aus der Umgebung. Nach dem Anfall beruhigen Sie den Betroffenen, geben Sie ihm zu trinken und helfen Sie ihm auf ein Sofa oder Stuhl gelangen. Nach einem großen Anfall braucht der Betroffene ungefähr 1 – 2 Stunden für eine Ausspannung und allgemeine Rehabilitation des Körpers. Gönnen Sie ihm deshalb Ruhe und Komfort. 

Grundsätzlich halten Sie ihn nicht von Krämpfen zurück, es ist verboten den verkrampften Mund zu öffnen. Es droht das Beißen oder Beschädigung der Zähne oder Zahnfleisches. 

Wann RettD anrufen?

RettD wird nicht bei allen Fällen angerufen. Das ist überflüssig und wenn der Kranke regelmäßig behandelt wird und hat regelmäßige  Anfälle, ist für seine Psychik vielmehr schlimmer, wenn Sie RettD anrufen.

  • Anfall ist der erste in seinem Leben oder nach vielen Jahren.
  • Anfall dauert länger als 5 – 10 Minuten. 
  • Beim Anfall ist es zu einer Verletzung gekommen (Blutung, zerbrochener Kopf).
  • Nach dem Anfall fühlt sich der Betreffende nicht gut.
  • Der zweite Anfall trat in weniger als eine Stunde nach dem ersten ein. 
  • Wenn weitere kleine Anfälle 20 – 30 Minuten nacheinander erscheinen.
Autor: Lucie Kliková DiS.

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