Gallenkolik

Der Gallensteinanfall oder Gallenkolik entsteht, wenn das Vorhandensein von Gallensteinen in der Gallenblase oder in Gallenwegen beginnt sich zu manifestieren.

Gallensteine

Gallensteine 

Fast jeder hat von ihnen gehört, die meisten von uns weiß auch, wo und wie sich diese bilden. Und trotzdem geschieht es immer, daß derjenige, der „diese hat", weiß von ihnen lange nicht, und wenn ein schmerzhafter Anfall eintritt, kann er nicht erkennen, was mit ihm geschieht. Werfen wir also auf diese Steine einen Blick näher.

Die Gallensteine sind Kiesformationen, die so entstehen, daß in der flüssigen Galle ihre feste Bestandteile hart werden und sich ansammeln, vor allem Cholesterin, Salze der Gallensäuren und Bilirubin.

Das  Vorhandensein der Gallensteine ist eine Erkrankung, die man allgemein Cholelithiasis nennt.

Man unterscheidet zwei Grundtypen von Gallensteinen: Cholesterinsteine (sie bilden ungefähr 80% aller Steine und haben gelbgrüne Farbe) und Pigmentsteine (diese sind kleiner und braun bis schwarz gefärbt). 

Die Gallensteine können ganz klein sein („Sand") oder verhältnismäßig groß, sogar wie ein Golfball. Manchmal kommen sie einzeln vor, ein anderes Mal sind es Dutzende bis Tausende kleiner Steine, und manchmal erscheinen sie auch in Kombination von einem einzigen oder mehreren großen Steinen mit vielen kleinen Gebilden.  

Weil die Cholelithiasis eine tatsächlich häufige und schmerzhafte Erkrankung ist, braucht ein potentieller auch wirklicher Patient vor allem zu wissen 

  1. wie sich das Gallensteinleiden manifestiert, 
  2. wie sich die Krankheit heilen lässt, 
  3. wie man ihr vorbeugen kann.

Symptome und Manifestationen der Gallensteine

Die Manifestationen dieser Krankheit sind verschieden: Oft passiert es, daß ein Patient die Steine jahrelang hat, aber er weiß von ihnen gar nicht. Die Krankheit verläuft also asymptomatisch, symptomlos. 

Bei anderen Patienten können eine längere Zeit einigermaßen mäßige, unspezifische Probleme erscheinen, wie Übelkeit, Blähung, Aufstoßen und Erbrechen nach Verschlucken einer zu fetthaltigen Nahrung.

Wohl die bekannteste Manifestation von dieser Krankheit ist allerdings die scharfe, schmerzhafte und gefährliche Gallenkolik. Sie wird dadurch verursacht, wie ein gelockerter Gallenstein aus der Gallenblase und dann durch Gallenwege wandert.

Der Patient mit Kolika erlebt einen starken Schmerz im rechten Teil des Bauchs, unter den Rippen oder im Oberbauch. Der Schmerz strahlt oft bis in den Rücken, unter das Schulterblatt oder sogar bis in die Schulter aus. Neben dem erwähnten schrecklichen Schmerz quälen den Patienten auch Fieber, Erbrechen, beschleunigtes Atem und erniedrigter Blutdruck. Manchmal erscheint zugleich auch Gelbsucht.

Sind die Steine gefährlich?

Obwohl das Gallensteinleiden eine häufige Krankheit ist, handelt es sich um den Zustand, der nicht unterschätzt werden sollte. Die wandernden Steine beschädigen nämlich unterwegs die Gallenwege. Unter sehr gefährliche Zustände gehört die Situation, wann sich die Steine im Gallengang verkeilen. Die produzierte Galle kann dann natürlich nicht abfließen, staut sich in der Gallenblase auch in Leber und verursacht ihre Entzündung. Bei der Vernachlässigung dieses Zustandes kann es sogar zur Penetration der Gallenblasenwand kommen.

Eine ernste Komplikation tritt auch dann und dann ein, wann sich ein gelockerter Gallenstein im Ort verkeilt, wo sich eine Mündung von Gallengang mit Ausführungsgang der Bauchspeicheldrüse verbindet und gemeinsam münden sie in den Dünndarm. Dann gibt es nämlich die Organe, die durch Stauung der Verdauungsflüssigkeiten beschädigt werden, noch mehr. 

Wie man die Gallensteine behandelt?

Es gibt ein paar Arten der Therapie; sie werden je nachdem angewendet, um wie ernsten Zustand es sich beim Patienten handelt.

Bei den leichteren Zuständen wird eine nichtchirurgische, die so genannte konservative Therapie empfohlen, wann man nur Symptome der Kolik dämpft. Der Patient hält eine Ruhigstellung ein, es werden warme Umschläge appliziert und man verabreicht ein geeignetes Spasmolytikum (entspannt verkrampfte Teile von Gallenwegen) und Analgetikum (mildert Schmerzen). 

Die meisten Zustände, die ernsteren Charakters sind oder sich durch wiederholte Kolikanfälle kennzeichnen, werden chirurgisch gelöst, überwiegend  durch laparoskopische Methode, wann am häufigsten die Gallenblase entfernt wird.

In der letzten Zeit gewinnen die Popularität noch andere Methoden der Therapie. Es geht um die sog. Dissolution, also eine Auflösung der gebildeten Gallensteine mithilfe der Gallensäuren und um die Stoßwellen-Zertrümmerung. 

Ist möglich die Bildung von Gallensteinen vorzubeugen?

Ja, es ist möglich. Worauf sollten Sie also achtgeben?  Es gibt ein paar Dinge, die Sie selbst beeinflussen können: 

  1. Körpergewicht
    Es war klinisch bewiesen, daß auch nur ein kleineres Übergewicht verursacht, daß die Galle weniger Gallensalze enthält, was die Erhöhung von Cholesterinspiegel verursacht und dadurch eine langsamere Entleerung der Gallenblase. Die langsame Entleerung der Gallenblase wird dann direkt eine Ursache der Bildung von Gallensteinen.
  2. Eine Nahrung mit hohem Fett–, und Cholesteringehalt​ und niedrigem Ballaststoffgehalt  
    Dieser Typ der Nahrung erhöht wieder den Cholesterinspiegel und dies führt dann zur Bildung der Steine. 
  3. Schnelle Abmagerung
    Auch bei einer sehr schnellen Abmagerung wird in die Galle eine größere Cholesterinmenge abgeschieden, und dann bilden sich die Steine. 
  4. Diabetes mellitus
    Bei den Menschen mit Diabetes kommt oft eine hohe Konzentration der Fettsäuren vor, die das Risiko der Bildung von Gallensteinen erhöhen kann. Wenn Sie an Diabetes leiden, sollten Sie wirklich verantwortungsbewusst die empfohlene Diät einhalten.

Weiter gibt es noch eine Reihe von anderen Faktoren, die zur Bildung der Gallensteine beitragen, aber diese können Sie nicht mehr beeinflussen. 

Unter die nachweislichen Faktoren von diesem Typ gehören z.B. das Alter, Geschlecht (Steine kommen häufiger bei Frauen vor), Familienanamnese, zystische Fibrose, Leberzirrhose und Einnahme mancher Hormone (vor allem der Östrogene).

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