Harninkontinenz

Es handelt sich um einen pathologischen mit der unrichtigen Funktion der Harnwege zusamenhängenden Zustand. Die Harnblase hat zwei Grundfunktionen. Erstens dient sie zur Harnverhaltung und zweitens zu seiner Entleerung. Wenn es zu einer Störung mancher ihren Funktionen kommt, kommt es zum Zustand, der die Harninkontinenz genannt wird. Dieser Zustand wird willentlich als die Krankheit nicht genannt, weil Inkontinenz nur ein Symptom ist. Erst nach einer Ursache unterscheidet man die konkrete Art von Inkontinenz.

Harninkontinenz

in Latein: Incontinentia urinae

weitere Namen: spontaner Harnverlust

Symptome

EinnässenUnfähigkeit den Harn zurückzuhalten

Diagnose

R32

Entstehungsursachen

Das Harnen (Miktion) ist ein unbedingter Reflex, der dank dem Rückenmark ermöglicht ist, konkret im Bereich beim Kreuzbein und wird vom Großhirn gesteuert. Dieser Prozess ist also eine Gesamtheit von komplizierten Mechanismen und also auch die Entstehung der Inkontinenz hat viele komplizierte Ursachen. Diejenigen, die direkt mit dem Nervensystem verbunden sind, sind z.B. unterschiedlich ernste Verletzungen und die Gehirn–, und Rückenmarksverletzungen, degenerative Veränderungen im Gehirn u.a. Es kommen aber auch die mit dem Nervensystem indirekt verbundenen Ursachen vor und unter diese können Infektion der Harnwege, Beckenbodensenkung, bei Männern die Prostatavergrößerung, Stoffwechselstörungen usw. gehören.

Risikofaktoren

  • weibliches Geschlecht (Frauen leiden an der Inkontinenz 2x öfter als die Männer)
  • Alter
  • Übergewicht bis Fettleibigkeit
  • Klimakterium (Menopause) bei Frauen
  • zahlreiche Operationen
  • angeborene Entwicklungsfehler der Harnwege
  • andere Krankheiten (multiple Sklerose, Diabetes mellitus, krankhafte und Geisteszustände)

Symptome

Bei der Inkontinenz herrscht das einzige wesentliche Symptom vor, und zwar unkontrollierbarer plötzlicher Harnverlust. Ein weiteres Symptom, das erscheinen kann ist häufiges Harnen (Pollakisurie). 

Diagnose

  • Anamnese: ist sehr wichtig, man nimmt eine persönliche, Familienanamnese, bei Frauen die gynäkologisch–geburtshilfliche, Sozial–, und Arbeitsanamnese. Diese Angaben können dem Arzt vieles andeuten und die Ursache der Inkontinenz entdecken.
  • Harnuntersuchung: mithilfe einer ausführlichen Harnanalyse wird eine Infektion der Harnwege ausgeschlossen oder bestätigt.
  • Gynäkologische Untersuchung: man führt die übliche gynäkologische Untersuchung in Spiegeln durch. 
  • Ultraschall: es werden die Nieren, Harnleiter und Harnblase abgebildet

Einzelne Typen von Inkontinenz

  1. Dranginkontinenz
    Dieser Typ von Inkontinenz wird heutzutage als überaktive Harnblase genannt. Es handelt sich um den unerträglichen Harndrang, der mit dem Harnverlust verbunden ist. Die Ursache liegt am häufigsten in unbehandelten Infektionen der Harnwege.
  2. Stressinkontinenz
    Es handelt sich um den ungewollten durch die plötzliche Druckerhöhung im Bauchraum verursachten Harnverlust (am häufigsten beim Niesen, Husten, Lachen, Aufhebung einer Bürde u.a.). Die Ursache dieser Inkontinenz ist verminderte Fähigkeit des Harnröhrenverschlusses.
  3. Mischinkontinenz
    Dieser Typ ist eine Kombination der Drang–, und Stressinkontinenz.
  4. Reflexinkontinenz
    Die Ursache ist verbunden mit einem neurologischen Problem, das von der Störung des Nervensystems ausgeht. Diese Inkontinenz kommt am häufigsten bei Patienten mit Wirbelbrüchen vor und bei enztündlichen oder degenerativen Gehirn–, oder Rückenmarkerkrankungen. Der Patient verliert Kontrolle über die Harnblase.
  5. Extraurethrale Inkontinenz
    Diese Inkontinenz tritt bei der Überfüllung der Harnblase durch Harn ein. Der Harn in der Blase staut sich und fliesst über. Hier gibt es oft die verengte Harnröhre wegen der mechanischen oder funktionellen Obstruktion (verdickte Prostata, Geschwulst). Dieser Typ von Inkontinenz kommt öfter bei Männern vor. 

Therapie

Jede einzelne Art von Inkontinenz sollte ihre spezifische und individuelle Behandlung haben. Die häufigste Art ist die Dranginkontinenz. Ihre Behandlung besteht anfangs überwiegend in Verabreichung der Medikamenten, im Laufe der Zeit kann man die sog. Reedukation (Änderung der Gewohnheiten des Patienten) wählen. Das Prinzip ist den Patienten zu lehren den Harnverlust durch seinen Willen unterdrücken.

Eine weitere Möglichkeit der Behandlung (sowohl bei der Dranginkontinenz als auch bei anderen) sind die Rehabilitation und Gymnastik des Beckenbodens. Es handelt sich um eine sehr einfache Methode und es liegt nur an der Patientin, ob sie den Rehabilitationsplan einhalten wird.

Eine weitere Wahl kann operative Behandlung sein. Am häufigsten wird das TVT– Band angewendet, das als einen Halt für die Harnröhre dient. Solche Behandlung behandelt die Inkontinenz für immer.

Autor: Klára Šedová