Nierensteine

Die Nierensteine sind eigentlich Konkremente im Nierenbecken. Sind steinbildende Substanzen vorhanden im renalen Parenchym, so handelt es sich um Nephrokalzinose. Die Steine können sich aber auch in Harnleiter, Harnblase, Harnröhre befinden. Es handelt sich um Urolithiasis.

Nierenstein in Niere und Harnleiter

weitere Namen: Urolithiasis, Nierenkonkremente, Harnkonkremente, Nierenkolik

Symptome

Flankenschmerz

Diagnose

N20 N21

 

 

Arten der Nierensteine

  • Kalziumsteine, die am häufigsten aus dem Kalziumoxalat zusammengesetzt sind
  • Uratsteine aus der Harnsäure
  • Struvitsteine zusammengesetzte aus dem Ammoniummagnesiumphosphat
  • Cystinsteine, diese sind am wenigsten häufige, sie entstehen auf der Grundlage der angeborenen Stoffwechselstörungen

Ursachen der Bildung

  • Harn ist übersättigt mit Kalzium, Uratkristallen, Oxalaten, die verklumpen und kristallisieren.
  • Minderung der Diurese, reduziertes Harnen
  • Reduzierte Flüssigkeitsaufnahme oder Aufenthalt in der Hitze
  • Harnstauung, Hindernis im Abfluß von Harn
  • Verändertes pH–Wert von Harn, dies ändert das Vorhandensein von Bakterien, z.B. Proteus, Klebsiella
  • Ungenügende Menge an Inhibitoren der Kristallisation, z.B. Citrate, Pyrophosphate, Magnesium…
  • Medikamente, z.B. Antazida, die die Säuerlichkeit des Magens mindern, Sulfonamide, d.h. eine Art von Antibiotika

Risikofaktoren der Urolithiasis

  • Vorkommen in der Familie, wenn von Urolithiasis ein Familienmitglied betroffen ist, gibt es ein höheres Risiko, dass sie auch weitere Mitglieder haben werden.
  • Männliches Geschlecht, die Männer haben Nierensteine bis zu 3 mal öfter.
  • Ernährungsweise mit großer Eiweiß–, und Salzmenge.
  • Weitere Erkrankungen – hoher Blutdruck, Fettleibigkeit, Bewegungsmangel.
  • Hormonkrankheiten, die den Stoffwechsel der Mineralien beeinflussen.

Vorbeugung der Bildung

  • Genügende Flüssigkeitsaufnahme, am besten in Form von sauberem Wasser.

Im Falle der Bildung von:

  • Oxalatsteinen ist geeignet die Aufnahme von Mahlzeiten einzuschränken, wo diese vorkommen, z.B. Spinach, Mandeln, Soja, Rhabarber
  • Kalziumsteinen wird empfohlen den Salzkonsum zu reduzieren. Salz fördert nämlich die Ausscheidung von Kalzium, das so in den Harn gerät.
  • Uratsteinen ist geeignet den Verbrauch von tierischen Eiweißen zu vermindern.

Symptome

  • Asymptomatische, d.h. symptomlose
  • Dumpfer schmerz am Ort der Niere
  • Nierenkolik, ein schmerzhafter Zustand, wann es z.B. zur Bewegung des Steines kommt
  • Hämaturie, Blut im Harn

Untersuchungen

  • RTG
  • US
  • CT
  • Harnuntersuchung – Sediment, pH–Wert, Kultivierung für Vorhandensein der Bakterien, Biochemie
  • Untersuchung des Konkrementes, Steines
  • Bluttests im Hinblick auf die Konzentration von Stoffen, die sich an der Bildung der Steinen beteiligen.

Komplikationen

  • Obstruktion – Undurchgängigkeit, was mit Nierenkolik oder Hydronephrose (Ansammlung von Flüssigkeiten in der Niere) enden kann.
  • Infektionen
  • Blutungen
  • Nierenversagen

Therapie

Akutbehandlung im Falle der Kolik: es werden Medikamente gegen Schmerz (Analgetika) und gegen Muskelkontraktionen (Spasmolytika) verabreicht. Auch werden Flüssigkeiten geliefert.

Meistens verlässt Konkrement die Harnwege selbst und ist ausgeschieden.

Wenn es dazu nicht kommt oder die Steine sind größer als  4mm, wird extrakorporale Stoßwellenlithotripsie gewählt. Der Stein wird zertrümmert und dann kann er durch die Harnwege hindurchgehen. Bei großen komplizierten Steinen ist nötig chirurgische Entfernung des Steines durchzuführen.

Autor: Drahomíra Holmannová

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