Chordozentese (Nabelschnurpunktion)

Es handelt sich um die Visualisierung der Nabelschnurgefäße des Fötus und um anschließende Entnahme einer fötalen Blutprobe aus der Nabelschnur. Der Zugang ist wieder durch die Bauchwand der Mutter unter Ultraschallkontrolle.

Chordozentese - Erwerbung der Blutprobe

Sie wird durchgeführt, wenn die Amniozentese nicht ausreichend ist,  um genetische Abweichungen des Fötus festzustellen. Diese Methode kann neben einem diagnostischen auch einen therapeutischen Zweck haben. Sie wird angewendet, wenn eine intrauterine Behandlung des Fötus erforderlich ist. Den Eingriff kann man ab der 20. Schwangerschaftswoche durchführen.

Ergebnisse liegen innerhalb von 2-3 Tagen vor.

Durchführung

Der Eingriff ist der Amniozentese sehr ähnlich. Vor der Leistung wird eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt, um den Zustand des Fötus, seine Lage, die Anzahl der Föten und die Lokalisation der Plazenta zu überprüfen. Der Eingriff selbst wird unter streng hygienischen Bedingungen durchgeführt. Mit einer dünnen Nadel durchdringt der Arzt durch die Bauchdecke der Mutter zur Nabelschnur des Fötus, aus der er eine Blutprobe entnimmt. Diese Leistung wird die ganze Zeit per Ultraschall überwacht. Der Eingriff erfordert keine Anästhesie.

Risiken

  1. Blutungen - An der Einstichstelle kann es zu Blutungen kommen und dadurch den sich entwickelnden Fötus gefährden. Deshalb wird empfohlen, manche Blutbestandteile ab und zu zu ergänzen, jedoch es ist eine sehr seltene Komplikation.
  2. Blutgerinnsel ("blauer Fleck") -  Auch hier kann es an der Einstichstellle  auftreten, für eine Weile kann es zum Abfall der Herzfrequenz des Fötus kommen, was jedoch meist gering und unerkennbar und  nach einigen Tagen wird das Hämatom absorbiert.
  3. Infektion - Da es sich um einen invasiven Eingriff handelt, kann bei schlechten hygienischen Bedingungen eine Infektion in den Körper der Frau und des Kindes eingeschleppt werden. Da der Eingriff unter strengen Bedingungen durchgeführt wird, ist diese Komplikation sehr selten.
  4. Verlust der Schwangerschaft - Bei der Chordozentese gibt es ein höheres Risiko des Fötusverlustes als bei anderen invasiven Methoden in der Schwangerschaft. Es wird angegeben, dass es sich um 1,4 bis 1,9 % bewegt. Angesichts der Tatsache, dass der Fötus bereits vor dem Eingriff einige Probleme haben kann, ist es schwierig zu bestimmen, ob gerade die Chordozentese die Ursache war.

Nach dem Eingriff

Nach der Chordozentese kann sich eine Frau schwach fühlen, es können Krämpfe und Kribbeln in den Gliedmaßen erscheinen. Nach dem Eingriff werden die Frau und der Fötus zwei Stunden lang in einer medizinischen Einrichtung überwacht. Nach dieser Zeit kann die Frau nach Hause gehen, es wird ihr jedoch eine Bettruhe für 24 bis 48 Stunden empfohlen. Treten Komplikationen auf, muss die Frau unverzüglich in die medizinische Einrichtung zurückkehren.