Humanes Papillomavirus (HPV)

Humanes Papillomavirus (englisch human Papillomavirus, HPV) ist eine Gruppe von Papillomaviren, die menschliche Zellen angreifen, und ist die am häufigsten übertragbare Infektion. In der menschlichen Population handelt es sich um übliche Viren, die meisten Arten verursachen keine Symptome oder Anzeichen der Krankheit und die Infektion klingt so auch ohne Behandlung ab.

Humanes Papillomavirus

Bestimmte Arten sind jedoch die Erreger von Warzen an Händen und Fußsohlen und etwa 40 Arten sind als genitale HPV bekannt, die durch sexuellen Kontakt übertragen werden. Zur Zeit handelt es sich um ist die häufigste sexuell übertragbare Infektion. Die HPV betreffen  den genitalen Bereich und können auch Veränderungen von Schleimzellen des Gebärmutterhalses hervorrufen. Ohne eine Behandlung können sich diese abnormalen Zellen gelegentlich krebsartig verwandeln. Andere HPV-Arten können wieder gutartige Veränderungen des Gebärmutterhalses und Genitalwarzen verursachen.

Ansteckungsfähigkeit und Empfänglichkeit

Das Ausmaß der Kolonisation von HPV-Viren und damit auch die Ansteckungsfähigkeit während des Lebens schwanken, auf die HPV-Infektion stößt 80% der sexuell aktiven Personen. Die erste Kolonisierung von HPV erscheint kurz nach der Einleitung des Sexuallebens. Die Empfänglichkeit ist allgemein. Die Infektion wird hauptsächlich mit der Entstehung des Gebärmutterhalskrebses bei Frauen verbunden, aber auch Männer können infiziert werden, die eine Ansteckungsquelle ihrer Partnerinen sein können.

Auftreten

Es gibt mehr als 100 Arten von HPV-Viren. Mindestens 14 von ihnen werden als hochrisikoreiche klassifiziert und diese können eine Krebskrankheit verursachen, wie z. B. Krebs der Gebärmuttermund ist. In Europa ist der Krebs der Gebärmuttermund die zweithäufigste Krebskrenkheit nach Brustkrebs. Sie betrifft Frauen am häufigsten zwischen 15 und 44 Jahren.

Die hochrisikoreiche Arten von HPV könneneine Krebskrankheit des Analkanals, des Halses und Kopfes bei Frauen und Männern hervorrufen. Die häufigsten hochrisikoreiche Virusarten sind HPV 16 und HPV 18, die etwa 70 % aller Fälle von Krebs der Gebärmuttermund verursachen.

Inkubationszeit: Im Falle der Ansteckung mit risikoarmen Arten von HPV beträgt die Inkubationszeit 2-3 Monate und bei hochrisikoarmen HPVn  ist die Inkubationszeit nicht genau zu definieren. 

Wie sich die HPV-Infektion verbreitet

Für die Übertragung einer HPV-Infektion ist ein direkter Haut-, oder Schleimhautkontakt notwendig. Außerdem muss die Integrität der Schleimhaut oder Haut gestört sein, was bedeutet, dass kleine Wunden vorhanden sein müssen, durch die das Virus in Gewebe eindringt. Und deshalb ist völlig dominant die Übertragung der HPV-Infektion während des  Geschlechtsverkehrs, ob während des vaginalen oder oralen, und sehr oft auch des analen, wo es mehr Risse gibt.

Das Auftreten von HPV wurde jedoch auch im Anus von Frauen nachgewiesen, die nie Analverkehr hatten. Daher kann sich das Virus auch im Gewebe verbreiten. Es wurde auch das Vorhandensein von HPV-Viren in den Atemwegen und auf den Stimmbändern beschrieben, was entweder auf einen Übertritt des Virus durch ein Gewebe oder auf eine mögliche Übertragung mit Genitalsekreten hindeutet.

HPV verbreitet sich im Organismus nicht durch Blut, und daher auch bei angestekten Personen kann man nicht immer die Antikörper gegen Viren finden, und deswegen ist nach der Impfung mehr wichtig das Vorhandensein von Gedächtniszellen als der Antikörperspiegel.

Symptome

Die meisten HPV-Infektionen (9 von 10) verläuft asymptomatisch und nach einer gewissen Zeit (1-2 Jahre) klingt sie selbst ab. Jedoch manchmal kann die HPV-Infektion auch persistieren, und dies führt dann zur Bildung von abnormalen Veränderungen, aus denen kann sich eine Krebskrankheit entwickeln, wie z. B. Karzinom der Gebärmuttermund, der Vagina und Vulva bei Frauen und bei Männern Peniskarzinom. Bei beiden kann es zur Entstehung von Karzinom des Enddarms und von Karinom im Bereich der Mundhöhle und des Rachens kommen. 

Therapie

Leider gibt es keine wirksame Behandlung einer HPV-Infektion. Wir können nur die Symptome einer Infektion beseitigen, nicht die Infektion selbst. Diese Manifestationen können mittels verschiedener Methoden behandelt werden. Die Genitalwarzen kann man Heilpräparten oder einer Operation behandeln. Konkrete Behandlungsmöglichkeiten sind den behandelnden Arzt konsultieren.

Krebs des Gebärmuttermund und des Gewebes von  Gebärmutterhals (sog. präkanzeroses) kann bereits im frühen Stadium mittels des Screenings von Krebs der Gebärmuttermund entdeckt und auch erfolgreich behandelt werden. Auch andere Krebskrankheiten, die mit HPV zusammenhängen, kan man ebenso leichter behandeln, wenn sie in einem frühen Stadium diagnostiziert werden. Für diese Krankheiten stehen jedoch keine spezifischen Screening-Programme zur Verfügung.

Prävention 

Mit der HPV- Infektion brauchen Sie sich niemals zu treffen. Es ist jedoch notwendig dem Geschlechtsverkehr und der Schmuserei zu meiden, und zwar nicht nur genito-genitalem, sondern auch oralem und analem. Eine weitere sehr wirksame Prävention ist die Impfung gegen HPV, durch die man ganz beschränken oder beträchtlich das Risiko der Verwandlung in eine persistierende (dauerhafte) Infektion vermindern kann, die die Entwicklung einer HPV-Erkrankung verursacht.