Leichte Hirnfunktionsstörung

Die leichte Hirnfunktionsstörung (ADHS) ist eine zusammenfassende Bezeichnung vieler leichten Abweichungen mentaler Entwicklung des Kindes, die durch Schwächung von Funktionen des Zentralnervensystems verursacht werden.

Leichte Hirnfunktionsstörung

Es handelt sich um keine schweren neurologischen Störungen, aber ihre gemeinsame Grundlage sind Kleinschäden, die wir in die folgenden Kategorien einteilen:

  • morphologische – das verminderte Volumen des Hirngewebes (weiße und graue Gehirnsubstanz) in den Frontalbereichen,
  • neuroanatomische – Abweichungen von der normalen Struktur neuronaler Verbindungen,
  • neurophysiologische – unzureichende Aufmerksamkeit, Verhaltensstörungen, Gedächtnis-, Konzentrations-, und Lernprobleme, motorische Störungen, ständige Unruhe, Entwicklungsfehler der Sprache usw.

Entstehungsursachen

Wie Sie bereits wissen, entsteht leichte Hirnfunktinonsstörung durch einen kleinen Schaden des Zentralnervensystem in den frühen Entwicklungsetappen. 

Es handelt sich also um ein angeborenes Syndrom, das durch den Einfluss der Vererbung, der Wirkung von negativen Faktoren in der pränatalen, perinatalen und postnatalen Zeit oder durch eine Kombination beider vorangegangener Faktoren entsteht.

Symptome der leichten Hirnfunktionsstörung

Ein Kind mit ADHS neigt dazu, unaufmerksam, unruhig und unartig zu sein. Er kann sich nicht längere Zeit lang vollständig auf ein Spiel oder aufs Lernen konzentrieren und will um jeden Preis im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. Diese Kinder sind sehr impulsiv und einige schaffen auch keine Grundregeln des Sozialverhaltens zu bewältigen. Deshalb haben sie große Probleme mit ihrer Familie, in der Schule und mit ihren Altersgenossen. Aufgrund dieser Konflikte kommt es bei ihnen nur zu Enttäuschungen, die Kinder verschließen sich in sich selbst oder im Gegenteil versuchen sie, durch negatives Verhalten auf sich Aufmerksam zu fesseln. 

Am häufigsten wurden diese Symptome bemerkt:

  • Aufmerksamkeitsstörungen (93 %),
  • Hyperaktivität (80 %),
  • emotionale Labilität (70 %),
  • beschädigte Wahrnehmung und Bildung von Begriffen (67 %),
  • erhöhte Impulsivität (66 %)
  • erhöhte körperliche (29 %) und geistige (66 %) Müdigkeit
  • Sprachstörungen (30-53 %),
  • Lernstörungen (Dysgraphie, Legasthenie – 26–40 %).

Therapie

Im Falle ADHS handelt es sich eher um eine Behebung als um Behandlung, da die verwendeten Methoden Behandlungs-, Rehabilitations-, Übungs- und Lerncharakter haben. Eine solche Behebung kann geschwächte Gehirnfunktionen vollständig in die Ordnung wiederbringen. 

Während der Behandlung werden hauptsächlich Pharmakotherapie, EEG-Biofeedback und verschiedene Korrektur-, und Beratungsverfahren verwendet, wie beispielsweise die Beratungspsychologie, Logopädie, Sonderpädagogik u.ä. sind.

Mittels der Pharmakotherapie streben die Ärzte an, eine hinreichende Gehirnaktivität wiederherzustellen. Den Patienten werden sogenannte Nootropika verabreicht, die das Hirngewebe ernähren, größere  Durchblutung durch Hirngefäße sichern und dadurch auch höhere Versorgung der Nervenzellen mit Sauerstoff und Glukose. Außerdem werden auch B-Vitamine, Mineralstoffe, Lecithin und Ginseng verabreicht.

Bei etwa einem Drittel von ADHS-Betroffenen kommt es mit zunehmendem Alter zu einer echten Besserung. Das Nervensystem reift zwar, aber erst etwas später. Bei weiterem Drittel kommt es zu einer Kompensation, was bedeutet, dass die Symptome dank den  Korrektionsmethoden ganz verschwinden. Beim letzten Drittel wird das Hirn leider nicht heranreifen und auch die Symptome gelingt es nicht ganz zu kompensieren.