Monozytose

Monozytose ist ein Zustand, bei dem es zum Anstieg der Anzahl eines Typs von Immunzellen kommt, und zwar von Monozyten. Im normalen Fall bilden Monozyten im Blut 3–8% der gesamten Menge von Immunzellen. Der entgegengesetzte Zustand, also die Verringerung der Anzahl von Monozyten, wird Monozytopenie genannt.

Monozyten:

Es handelt sich um die Zellen der angeborenen Immunität, die sich im Knochenmark bilden. Sie gehören in die myeloide Reihe. Die Monozyten produzieren eine Menge der Substanzen, Rezeptoren und Liganden, die die Aktivität des Immunsystems beeinflussen. Aus Blut wandern sie über eine Gefäßwand an den Bestimmungsort, z.B. an den Ort der Verletzung, Infektion und verwandeln sich in Makrophagen. Die Makrophagen haben dann die Fähigkeit feste Teilchen aufzusaugen, und zwar auch Bakterien oder Virionen.

Anstieg der Anzahl von Monozyten

Monozytose begleitet viele Pathologien, die im Körper verlaufen.

Physiologisch können die Monozyten bei Kindern erhöht sein, allmählich kommt es jedoch zum Rückgang.

Von Monozytose werden begleitet:

Hämatologische Erkrankungen

  • myelodysplastisches Syndrom, manche PaTienten mit diesem Syndrom haben erhöhte Anzahl von Monozyten, es ist jedoch keine Regel
  • monozytäre Leukämie, im Blut können sich auch die Präkursoren von Monozyten befinden, d.h. jüngere Entwicklungsstadien der Zelle (Myoblasten). Es kann sich um akute auch chronische Leukämie handeln.
  • Lymphome können die Anzahl von Monozyten erhöhen, z.B. Hodgkin–Lymphom
  • zahlreiches Myelom kann auch von Monozytose begleitet werden
  • der chronische Anstieg kann auch bei präleukämischen Syndromen sein, d.h. bei pathologischen Blutzuständen, die in Leukämie ausarten können
  • Neutropenie (Rückgang der Anzahl von Neutrophilen) kann mit dem Anstieg von Monozyten verbunden sein
  • Splenektomie, Entfernung der Milz ist bei manchen Patienten verbunden mit dem Anstieg der Anzahl von Monozytenpopulation

Entzündungs–, und Immunerkrankungen

  1. Die die Gefäße betreffenden Autoimmunerkrankungen – rheumatoide Arthritis, systemischer Lupus erythematodes, Arteriitis temporalis, Arteriitis nodosa, Myositis (Muskelentzündung). Diese Krankheiten können, aber brauchen nicht von Anstieg der Anzahl von Monozyten begleitet zu werden. Am häufigsten trifft man sich mit Monozytose bei Patienten mit Lupus.
  2. Chronische Darmentzündungen ‒ manche Patienten mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa haben Monozytose
  3. Die Infektionserkrankungen sind keine Ursache der Monozytose. Es gibt nur ein paar Infektionen, bei denen es zum Anstieg der Anzahl von Monozyten kommt.
  • Bakterielle und parasitäre: Es sind z. B. bakterielle Infektionen, die die Mandelentzündung verursachen, Zahninfektionen, Tuberkulose, subakute bakterielle Endokarditis usw.
  • Aus den Virusinfektionen handelt es sich vor allem um Cytomegalovirus (CMV, Mononukleose) und um Varizella–Zoster–Virus (VZV, Gürtelrose)

Die Tumorerkrankungen, bis zu 60% Patienten, die keine Blutmalignität haben. Hier kommt es zum Ansteig der Anzahl von Monozyten

Weitere Zustände, wann Monozytose ab und zu erscheinen kann, sind z.B. alkoholischer Leberschaden, Vergiftung mit Tetrachlorethan, schwere Depressionen.