Morton-Neuralgie

Morton-Neuralgie auch Morton- Neurom oder Morton-Metatarsalgie ist ein Muskel-Skelett-Problem, das die Schmerzen unter den Zehen in der Oberseite von Fuß verursacht. Die Hauptursache dieses Zustandes sind eingeklemmte Nerven unter den Zehen. 

weitere Namen: Morton-Metatarsalgie, Morton-Syndrom, Morton-Neurom

Symptome

Ameisenlaufenbrennende ZehenFußschmerzenKribbeln in den ZehenSteifheit der Zehen

Diagnose

G576

Diese Krankheit ist  mit einer beträchtlichen Gewebevergrößerung um die Nerven verbunden, die die Zehen innervieren. Die Manifestation sind dann unterdrückende Schmerzen, deren lateinischer Name Neuralgie ist, was gerade den Nervenschmerz bedeutet. Dieser Schmerz hat verschiedenen Charakter, er kann entweder dauerhaft und dumpf, oder stechend und bohrend sein. Manchmal kann er bis zum Knöchel ausstrahlen. 

Auftreten

Das häufigste Auftreten der Morton-Neuralgie ist der Bereich zwischen der zweiten und dritten Zehe oder zwischen der dritten und vierten Zehe. Genauer gesagt - zur Drückung von Nerven kommt es unter den Mittelfußknochen im Vorderteil des Fußes. Im betroffenen Bereich kann auch allgemeine Unempfindlichkeit oder vermindertes  Gefühl vorhanden sein. Das Neurom kann ein gutartiges Ansammeln von Nervenfasern oder ein Nerventumor sein, aber Mortons-Neurom ist fast immer gutartig.

Risikofaktoren

Unter die wichtigsten Entstehungsfaktoren der Morton-Neuralgie gehört vor allem das Tragen von ungeeignetem Schuhwerk (zu enges, schlecht sitzendes Schuhwerk oder Schuhe mit hohen Absätzen), und somit entwickelt sich die Morton-Neuralgie durch unaufhörliche Reizung der Nerven von Zehen durch  Außenunterdrückung.

Unter andere Risikofaktoren, die an ihrer Entwicklung beteiligt sind, gehören nebst anderem:

  • Einige Sportaktivitäten: Aktivitäten, während derer die Strukturen des Vorfußes wiederholt verletzt werden (z. B. Laufen), oder bei Aktivitäten, während derer notwendig ist, enge Schuhe zu tragen (Skifahren oder Bergsteigen). In diesen Fällen kommt es zum erhöhten Druck auf die Zehen und damit auch zum erhöhten Entwicklungsrisiko der Morton-Neuralgie.
  • Die Zehen-, und Vorfußdeformitäten: Menschen mit Hammerzehen,  Schiefstand der Großzehe , Plattfüßen oder einem abnormal erhöhten Längsgewölbe des Fußes haben ebenfalls ein höheres Entwicklungsrisiko der Morton-Neuralgie.

Symptome 

In den meisten Fällen haben Patienten mit Morton-Neurom keine äußeren Anzeichen dieser Krankheit, wie tastbare Haut-, oder Knochenwucherungen.

Nebst diesem haben die Patienten folgende Symptome:

  • das Gefühl, als ob sie ein Steinchen im Schuh hätten, 
  • die Empfindung von Kribbeln in den Zehen des betroffenen Fußes, 
  • Schmerzen im Vorderfuß und in der Fußsohle, die in die Zehen oder in den Knöchel ausstrahlen, 
  • Steifheit und Brennen der Zehen.

Zur Linderung der Beschwerden kommt es meist nach dem Ausziehen von Schuhen oder nach einer Fußmassage im Bereich des Vorfußes.

Diagnose

Die Grundlage der Diagnose sind Anamnese, physikalische Untersuchung des Fußes und eine Untersuchung mit bildgebenden Verfahren.

Der Arzt fragt den Patienten zunächst nach Krankheitssymptomen und auch danach, ob es während des Schuhwechsels oder ihren Ausziehens zur Verbesserung kommt. 

Anschließend führt er eine physikalische Untersuchung des betroffenen Fußes durch, während der er Verformungen des Vorfußes und der Zehen beachtet, wie z. B. der  Schiefstand der Großzehe, Hammerzehen, zusammengebrochenes oder ungewöhnlich hohes Längsgewölbe des Fußes u.ä. sind. Durch Abstasten untersucht er auch schmerzhafte Stellen.

Unter die bildgebenden Methoden, die zur Diagnose der Morton-Neuralgie, gehören:

  • Röntgenaufnahme des Fußes: durch eine bloße Röntgenaufnahme kann man keinen Befall von Weichteilgeweben beurteilen, und daher ist keine direkte Diagnose der Morton-Neuralgie zu stellen. Sie ist jedoch geeignet für die Ausschließung anderer Ursachen von Fußschmerzen,  wie z.B die  Stressfraktur der Mittelfußknochen ist.
  • Ultraschalluntersuchung: Eine Ultraschalluntersuchung wird zur Bildgebung der Funktionen von Weichteilgeweben verwendet, und dank ihrer Hilfe ist es möglich, bis zu einem gewissen Grad die Abnormalitäten dieser Gewebe festzustellen, wie gerade die Neuralgien sind. Dadurch kann der Verdacht auf Morton-Neurom bestätigt werden, obwohl auch mit Ultraschall manchmal keine genaue Bestimmung zu bestimmen ist, ob es die untersuchte Struktur Neurom ist, oder ob es sich um ein Ganglion oder einen anderen Befall von Weichteilgeweben handelt.
  • Magnetresonanztomographie (MRT): Die Magnetresonanztomographie dient der Bildgebung von Einzelstrukturen und Geweben des menschlichen Körpers, da das Magnetfeld und Radiofrequenzwellen die Weichteilgeweben sehr ausführlich darstellen können und daher ist sie sehr geeignet gerade für Diagnose der Morton-Neuralgie.

Therapie 

Die Behandlung des Morton-Neuroms kann entweder konservativ oder chirurgisch sein.

1.) Konservative Therapie

Eine konservative Therapie ist in der Regel erfolgreich. Bei einer Veränderung der Belastung des Vorfußes kommt es nämlich zur Linderung der Nervenreizung und so triit auch eine Verkleinerung der Schwellung und dadurch auch die Größe des Neuroms ein. Die Verkleinerung der Form des Neuroms unterstützt so auch eine weitere Verringerung der Reizung. Geeignet ist auch die Physiotherapie in Form des Laufens und Gehens. Es ist jedoch notwendig, bestimmte Aktivitäten so anzupassen, dass sie die Schmerzen nicht wieder auslösen und langes Stehen einschränken.

Zur Verminderung der Entzündung und Beschwerden des Patienten tragen auch die Injektionstherapie mit Steroidsubstanzen und die Plasmatherapie bei. 

2.) Operative Therapie

Falls die langfristige konservative Therapie zu keinem Erfolg in der Behandlung führt und der Patient weiterhin die Schmerzen und verschiedene Beschwerden im Fuß empfindet, wird an die Operation herangegangen. Die Operation wird gewöhnlich über einen dorsalen (Rücken-) Zutritt durchgeführt. Der Operateur gerät zwischen die Köpfe der Mittelfußknochen bis fast zur Fußsohle, wo das Neurom vorhanden ist.

Die Operation besteht im Durchhauen eines Nervs und in der Neuromentfernung. Manchmal genügt, wenn man den Nerv aus narbigem Gewebe und nachbarlichen Mittelfußknochen lockert.