Mykoplasmeninfektion

Die Mykoplasmen verursachen Infektion je nachdem, um welche Art es sich handelt. Beim Menschen kommen sie auf den Schleimhäuten der Atemwege und Urogenitalien vor.

Mykoplasmen - atypische Bakterien

in Latein: Mycoplasma pneumoniae

weitere Namen: Mykoplasmenpneumonie, Mykoplasmen

Diagnose

A493

Die Mykoplasmen sind die sog. atypischen Bakterien. Von den gewöhnlichen Bakterien unterscheiden sie sich hauptsächlich dadurch, dass sie keine feste Zellwand haben. Es gibt viele Arten, aber nur 4 sind für den Menschen pathogen. Manche Arten können auch in der gewöhnlichen Mikroflora von Mundhöhle oder Urogenitalsystem vorkommen und nur bei der Schwächung des Immunsystems können sie zum Infektionserreger werden.

Unter die pathogenen Arten gehören mycoplasma pneumoniaehominisgenitalium a ureoplasma urealyticum.

Mycoplasma hominis a genitalium

Diese werden durch Geschlechtsverkehr oder von einer schwangeren Frau aufs Kind übertragen. Sie können eine Infektion des Urogenital–, aber auch Atemsystems auslösen. Bei Frauen handelt es sich um eine Infektion der Scheide, die von dem Ausfluss, Juckreiz und Brennen beim Harnen begleitet wird. Die Unbehandelte kann zu Entzündungen des Gebärmutterhalses, der Eileiter und Eierstöcke führen. Sie können auch die Enzündungen der Harnwege verursachen, die sich durch Schmerzhaftigkeit, Brennen beim Harnen und durch Ausfluss manifestieren. Es kann auch zur Nierenentzündung, Pyelonephritis kommen.

Mycoplasma pneumoniae

Diese Art von Mykoplasmen wird durch die Tröpfchen übertragen, deshalb kommt sie oft in den Kollektiven vor. Am häufigsten erkranken die Kinder und junge Leute. Die Inkubationszeit beträgt ca. 2 – 3 Wochen. Die Infektion manifestiert sich als Tracheobronchitis, d.h. Entzündung der Luftröhre und Bronchien. Aber es kann sich in die Form von Pneumonie, Lungenentzündung entwickeln. In den meisten Fällen ist sie leicht, aber mit langer Dauer und Rekonvaleszenz.

Die Infektion mit Mycoplasma pneumoniae begleiten Temperatur, Kopfschmerzen und trockener Husten. Selten hat die Infektion den schweren und fatalen Verlauf.

Ureoplasma urealyticum

Ureoplasma wird durch den sexuellen Verkehr übertragen, und zwar auch durch den oralen. Als eine Vorbeugung gegen Übertragung genügen Kondome. Die Inkubationszeit beträgt 1 – 3 Wochen.

Die Infektion kann symptomlos bleiben, aber sie kann weiter übertragen werden, oder manifestiert sich als Entzündungen der Harnwege, vor allem der Harnröhre, Urethritis. Diese wird vom Schmerz beim Harnen, vom Schmerz in der Harnröhre begleitet. Bei Männern kann es zur Entzündung der Prostata, Prostatitis kommen. Bei Frauen dann neben den Harnröhrenentzündungen auch zur Entzündung des Muttermunds, Cervicitis, oder der Eileiter, Salpingitis.

Falls die Infektion nicht behandelt wird, kann es zur Sterilität kommen.

Therapie der Mykoplasmeninfektionen

Zur Behandlung werden Antibiotika nach der Art und Empfindlichkeit des Mikroorganismus angewendet.

Vorbeugung

Eine Vorbeugung der Infektion ist geschützter Geschlechtsverkehr, und zwar bei mycoplasma hominis, genitalium und ureaplasma. Im Falle von mycoplama pneumoniea gibt es keine Vorbeugung, nur das Immunsystem zu stärken. Einen Impfstoff gegen Mykoplasmen gibt es nicht.

Autor: Drahomíra Holmannová