Reizdarmsyndrom

Das Reizdarmsyndrom (engl. irritable bowel syndrome - IBS) wird manchmal auch als untere funktionelle Dyspepsie genannt, die unter funktionelle gastrointestinale Störungen gehört.Es handelt sich also um eine funktionelle Dickdarmerkrankung, die zu wiederholten Drängen zum Stuhlgänge insobesonere morgens gehört. Diese treten am häufigsten ein, wenn auf einen Menschen eine Stresssituation wartet. 

Reizdarmsyndrom

weitere Namen: Reizdarm, Darmneurose, Reizdarm, untere funktionelle Dyspepsie

Symptome

BlähungenDrängen zum Stuhlgangdünner StuhlgangMagenknurrenunvollständige EntleerungVöllegefühl

Diagnose

K58 K580 K589

Diese Erkrankung pflegt chronisch und rezidivierend zu sein, aber aufgrund ihres milden Verlaufs führt sie zu keiner Kachexie (körperliche Schwäche, Gewichtsverlust und Muskelmasseverlust) und verursacht keine zu ausdrucksvollen Komplikationen.
Diesen Vorteilen gegenüber ist sie jedoch darin heimtückisch, dass obwohl es sich um keine organische Erkrankung handelt, kann sie das Leben eines Menschen oft viel unangenehmer machen als jede andere Krankheit organischer Natur.

Das häufigste Vorkommen

Am Reizdarmsyndrom leidet etwa 10 bis 20 %  Weltpopulation, was von der geografischen Region und den verwendeten Diagnosekriterien abhängt. Bei uns, in der Tschechischen Republik sind schätzungsweise etwa 13 % erwachsener Population von Reizdarmsyndrom betroffen, wobei Frauen daran häufiger als Männer leiden. Sehr oft quält diese Erkrankung auch Menschen, die die Stresssituationen schlechter als andere Menschen meistern und die zudem emotional instabiler sind.

Risikofaktoren

Einer der Risikofaktoren kann eine Darminfektion sein, die die Empfindlichkeit des Dickdarms gegenüber inneren und äußeren Einflüssen erhöht. Eine bedeutende Rolle können auch erbliche Veranlagungen spielen. Unter andere kann man einen übereilten Lebensstil, häufigen Stress, eine schlechte Lebensart, verschiedene Konfliktsituationen usw. einordnen.

Ursachen des Reizdarmsyndroms

An der Entstehung des Reizdarmsyndrom hat wahrscheinlich großen Anteil eine Störung der Koordination der Gehirn-Darm-Achse. Darüber hinaus kann es sich um eine Darmentzündung, erhöhte Empfindlichkeit innerer Organe, Schädigung der Darmflora, falsche Ernährung, eingenommene Medikamente, hormonelle Einflüsse usw. handeln (siehe unten).

Weitere Hauptursachen des Reizdarmsyndroms sind

  • Qualitative und quantitative Schädigung der Darmmikrobiota (die sog. Dysbiose) – bei Menschen mit Reizdarmsyndrom gibt es ein höheres Risiko der Übervermehrung von Bakterien im Dünndarm, 
  • d. h. eine Zusammenfassung klinischer Symptome, die mit dem Vorhandensein einer erhöhten Anzahl von Bakterien im Dünndarm verbunden sind.
  • Aktivierung des Immunsystems der Darmschleimhaut und Veränderungen der Durchlässigkeit der Darmschleimhaut,
  • Anamnese von Magen-Darm-Infektionen, die durch Bakterien, Parasiten, Viren und Protozoen zu Störungen des viszeralen (Darm-) Gefühls führen, 
  • Zustand nach akuter Infektion bei Gastroenteritis,
  • Chronische oder vorübergehende Entzündung – postinflammatorisches Reizdarmsyndrom,
  • Viszerale Überempfindlichkeit und Störungen der Magen-Darm-Motilität – gestörte Empfindlichkeit des Dickdarms gegenüber verschiedenen Reizen, wie Nahrung oder Stress sind. Der Auslöser können sehr starker chronischer Stress, psychische Störungen (Depressionen oder Angstzustände) und traumatische Erlebnisse sein.

Therapie

Die richtige Behandlung des Reizdarmsyndroms basiert auf der Anknüpfung einer guten Beziehung zwischen Patienten und ArztEine Unterstüngsrolle spielen auch Medikamente, denn die Behandlung des Reizdarmsyndroms hauptsächlich in der Linderung seiner Symptome besteht, da es oft recht schwierig ist, den richtigen Auslöser der Erkrankung zu finden und damit ihre Ursache zu behandeln.

Die Behandlung umfasst nicht nur den Einsatz pharmakologischer Substanzen, sondern auch eine Veränderung der Ernährung und Lebensstils, die zur Erzielung einer befriedigenden therapeutischen Wirkung notwendig sind.