Wie die verzögerte Entwicklung des Kindes erkennen

Jedes Kind wird mit den schon gegebenen Fähigkeiten geboren. Nichtsdestoweniger ist die Mehrheit seiner Entwicklung noch vor ihm. Es ist notwendig eine Menge der kleinen Entwicklungsschritten in verschiedenen Bereichen, bis das Kind zu einem unabhängigen Menschen wird. Jedes Kind entwickelt sich nach dem natürlichen, aber individuellen Schema. Die Reihenfolge einzelner Schritte der Entwicklung ist genau definiert, weil sie gewöhnlich aneinander anschließen. Es ist z.B. nicht möglich, dass das Kind zuerst zu gehen beginnt und später lernt es sitzen.

Verspätete Entwicklung

Die Geschwindigkeit, mit welcher die eizelnen Entwicklungsschritte folgen können, kann sehr unterschiedlich in verschiedenen Bereichen sein. Manche Kinder lernen die Bewegungen sehr schnell, manche sind eher unbeholfen und ziehen ihre Energie den Sprachfertigkeiten vor. Jedes Kind hat also das eigene Tempo in jedem Entwicklungsbereich. Es kann jedoch die Situation eintreten, wann das Kind das verlangte Entwicklungsstadium nicht erreicht. Wenn es so ist, spricht man von der Entwicklungsverzögerung.

Die Entwicklung kann man in fünf verschiedene Funktionsbereiche teilen:
  1. Entwicklung der Motorik: sie umfasst alle Bewegungen
  2. Psychische Entwicklung: sie umfasst das Verständnis von Beziehungen, die Fähigkeit sich zu merken und zu denken
  3. Sprachentwicklung: diese umfasst zwei Aspekte – Sprachverstehen und die eigene Äußerung
  4. Emotionale Entwicklung: Emotionen, Gestikulationen
  5. Soziale Entwicklung: die Regeln der Handlung mit anderen Leuten

Voraussetzungen für Entwicklung

  1. Ererbte und angeborene Zustände sind die Grundlage für die Entwicklung (z. B. ein Kind mit der angeborenen Taubheit ist selbstverständlich in seiner Sprachentwicklung ziemlich verzögert)
  2. Biologische Reifungsprozesse –  sie sind unerlässlich für die Erreichung der weiteren Entwicklungsstufe. Zum Beispiel kann das Kind keine Kontrolle über seine Ausscheidung haben, weil es der biologische Reifungszustand noch nicht ermöglichte.
  3. Der dritte und wichtigste Baustein der menschlichen Entwicklung ist das Lernen. Die Kinder lernen meistens mit den Wiederholungen, mit Praxis und mit der Nachahmung ihrer Fürsorger (am häufigsten der Eltern). 

Ursachen der verzögerten Entwicklung

In manchen Fällen können genetische Ursachen identifiziert werden, wie manche metabolische oder genetische Defekte sind. Eine weitere häufige Ursache der verzögerten Entwicklung sind die durch Infektionen, Medikamente und Schadstoffe während der Schwangerschaft verursachten Schäden. Auch die Komplikationen während Geburt und Mangel an Sauerstoff können zu Gehirnschädigungen führen.

Bereiche der verzögerten Entwicklung und wie sie erkennen

1) Motorik

Einer der Bereiche kann die Motorik sein, d.h. die Gesamtbewegung des Kindes. Die Motorik teilt sich in grobe und feine. Die grobe umfasst Kletterei, das Kriechen, Aufsetzen und Gehen. Die feine umfasst die Handbewegungen, die Fähigkeit sich anzuessen, Schornstein aus den Würfeln zu erbauen, zu streicheln usw.

Ein erstes Signal, dass etwas nicht in Ordnung ist kann sein, dass das Kind rund 5. Monat den Kopf nicht erhebt, nimmt in die Hände kleine Gegenstände und Spielzeuge nicht, spielt nicht mit Händen und steckt sie in den Mund nicht hinein. Rund 8. Monat kommt es zu keiner Bemühung sich zu setzen, zu kriechen, sich zu wälzen. Rund 1. Jahr geht es mindestens mit einer Hilfe nicht. Wenn das Kind bis zu 2. Jahre nicht zu gehen schafft, so ist wichtig augenblicklich den Arzt zu besuchen.

2) Psychische Entwicklung

Die Beurteilung der Psyche bei Kindern ist eine sehr anspruchsvole Aufgabe. Es ist deshalb, dass es sich um den Zeitraum der großen Veränderungen und großer Enwicklung handelt und es ist also das Problem zu bestimmen, was ist und was ist nicht „normal”. Die ersten Lebensjahre sind fürs Kind, was die Psyche betrifft, sehr wichtig. Was in diesem Zeitraum abspielt, kann die Folgen für den ganzen Rest des Lebens haben. Es ist also wichtig das Kind keinen stressigen Situationen auszusetzen. Auch wenn es manchmal nicht erscheint, so auch ein kleines Kind wahrnimmt solche negative Faktoren sehr gut.

3) Sprachstörungen

Es handelt sich um den häufigsten Bereich, in dem die Kinder verzögert sein können. Wenn aber Ihr Kind nicht kommunizieren will, ist es kein Grund gleich Panik zu machen. Jedes Kind entwickelt sich individuell und es hängt von vielen Faktoren ab. Wenn Ihr Kind die Verzögerung in der Sprachentwicklung hat, ist auffallend sehr wichtig mit ihm viel zu kommunizieren – am besten von den Sachen, die vor allem das Kind interessieren.

4) Emotionale und soziale Entwicklung

Diese Entwicklung geht Hand in Hand mit der psychischen Entwicklung. Das Kind kann natürlich empfindlicher sein und also ist es ganz in Ordnung, es können jedoch auch Pathologien auftreten. Die Probleme treten oft vor einer bestimmten Veränderung im Leben des Kindes auf (Antritt in die Schule, Scheidung der Eltern u.a.). Wenn Sie auf dem Kind ein pathologisches Verhalten merken, das bei ihm bisher nicht war, suchen Sie einen Fachmann auf. 

Therapie

Die Behandlung hängt selbstverständlich von dem Problem ab, das beim Kind vorkommt. Am einfachsten und effektivsten kann man die Sprachstörungen lösen. Es kommt auf dem Alter des Kindes an. Wenn es sich um ein kleines Kind handelt, so erwartet man, ob es selbst ins Sprechen kommt. Bei den größeren Kindern kommt an die Reihe der Logopäde. Im Falle der Störungen mit Motorik sind die häufigste Lösung physiotherapeutische Übungen. Am häufigsten wird die Vojta–Therapie verwendet. Ein erfahrener Physiotherapeut zeigt Ihnen, wie mit dem Kind zu üben und dann können Sie diese Therapie selbst aus der Bequemlichkeit von zu Hause machen. Die psychischen, emotionalen und sozialen Problemen sind auf die Behandlung auch Diagnostik sehr anspruchsvoll. Bei einem kleinen Kind ist manches dieser Probleme nur schwer zu werten. Bei älteren Kindern ist die Diagnostik leichter, aber die Behandlung immer anspruchsvoll. Es ist wichtig, dass sich daran das ganze Team beteiligt – von Pädiater, Pädagogen bis Psychologen.

Autor: Klára Šedová