Entfernung von Rachenmandeln - Adenotomie

Die Rachenmandeln oder die sog. adenoide Vegetation (AV) sind die Lymphdrüsen, die sich im hinteren Nasenteil, im Nasenrachen befinden, wo sich die Nasenhöhle mit dem Rachen verbindet. Sie sind im Bogen des Nasenrachens gelagert und im Vorschul-, und Schulalter erreichen sie ihr größtes Volumen. Dann beginnen sie sich allmählich zu verkleinern. 

Vergrößerte Rachenmandeln bereiten jedem dritten Kind Probleme und oft ist es notwendig ihnen einen operativen Eingriff durchzuführen. 

Adenotomie - wen der Eingriff erwartet?

Der Eingriff wird meistens bei einer dauerhaften Vergrößerung der Rachenmandel durchgeführt, die durch wiederkehrende Infektionen der oberen Atemwege entsteht, und die einen ungünstigen Einfluss  auf den Gesundheitszustand durch ihre Größe oder als der Ansteckungsherd haben. 

Beim Kind kommt es dann zu häufigen Entzündungen des Mittelohrs, Nasenrachens, Kieferhöhlen oder der Höhlen der  Siebbeine. Es treten häufige Laryngitiden, verstopfte Nase, kurzzeitige Schlafapnoen, Schnarchen und Mundatmung auch tagsüber. Als Infektionsherd verursacht vergrößerte Rachenmandel die Schleimproduktion im Mittelohr, häufige Anginen und andere Entzündungen.

Beim Verdacht auf adenoide Vegetation wird eine Untersuchung von dem HNO-Arzt durchgeführt und gelegentlich auch die Endoskopie der Nasenhöhle und des Nasenrachens, die den Befund eindeutig bestätigt.

Beim positiven Befund ist dann eine logische Lösung die Entfernung der geschwollenen Rachenmandel, die sogenannte Adenotomie, die auf mehrere Weisen durchgeführt wird. Es handelt sich entweder um klassische Operation oder um eine neue Methode mit dem Einsatz von Plasma. Wie die Entfernung der Rachemandel durchgeführt wird, kommt nur auf die Entscheidung der Eltern an.

Präoperative Vorbereitung und Annahme zur Operation

Vor der Operation besuchen Sie Ihren Kinderarzt, der die präoperative Untersuchung durchführt und den Befund und die Empfehlung von HNO-Arzt bringen Sie ins Krankenhaus mit. 

Der operative Eingriff wird in der Regel ab dem 2. Jahr des Kindalters durchgeführt und in den meisten Fällen sofort morgens am Annahmetag. Das Kind muss deshalb ganz auf nüchternen Magen sein, was bedeutet, dass es ab Mitternacht nichts essen noch trinken darf, um das Einatmen von Erbrochenem während der Narkose zu verhindern. 

Die Kinder, die an einer ernsteren Krankheit leiden oder ob es notwendig ist, sie auf die Operation vorzubereiten, werden einen Tag vor der Operation angenommen. Sie bleiben auf der Kinder-, oder HNO-Station im Krankenhaus hospitalisiert und immer kann bei ihnen ein Familienmitglieds bleiben.

Nach der Annahme muss ein Elternteil oder ein gesetzlicher Vertreter des Kindes anwesend sein.

Nach der Annahme wird das Kind vom HNO-Arzt untersucht, der den Befund, die Ergebnisse der präoperativen Untersuchung beurteilt und festlegt ein Operationsverfahren.

Der Elternteil des Kindes wird über den HNO-Befund, Verlauf und Umfang des Eingriffs informiert und der Arzt fasst mit ihm eine Zustimmung zur Operation, Hospitalisation und nach anästhesiologischer Untersuchung auch zur Narkose ab. 

Vollnarkose - Anästhesie

Auf der Station wird das Kind auf ein Bett gelegt und in die Nase werden ihm die Tropfen getropft oder es werden ihm  Tabletten oder Sirup verabreicht, die das Kind zur Operation vorbereiten. Nach der Verabreichung dieser Medikamente wird sich das Kind nicht mehr an den nächsten Verlauf erinnern. 

Nach dieser Vorbereitung wird das Kind auf den OP gebracht, und die Eltern können es bis zum Vorsaal begleiten. 

Im Operationssaal schläfert der Anästhesist das Kind ein, indem er ihm Narkosegase und Sauerstoff über eine Gesichtsmaske verabreicht. Dann wird er völlig schmerzfrei ein Plastikröhrchen in eine Vene einführen können, wo die Einschlafmittel verabreicht werden, die das Kind in Narkose bringen. Anschließend wird ein Kunststoffröhrchen in die Luftröhre eingeführt, das die Atemwege während der Anästhesie sichert. 

Danach wird bereits möglich sein an die Operation selbst heranzutreten. 

Der Operationsverlauf

  • Die Standardoperation ist die Entfernung einer Nasenmandel in der Vollnarkose bereits während einer endoskopischen Untersuchung (endoskopische Adenotomie).
  • In die Mundhöhle wird ein Dilatator eingeführt.
  • Mittels der Plastikschläuchen wird der weiche Gaumen abgezogen und unter endoskopischer Überwachung werden die Rachenmandeln entfernt.
  • Die Blutung wird durch eine Tamponade gestoppt und wenn es notwendig ist, so auch mit einer Elektrogerinnungspinzette.

Andere Operationsmethoden

Während der Operation werden auch andere Verfahren verwendet, wie zum Beispiel sind:

Plasma - die schonendste Methode

Die Entfernung der Nasenmandeln wird häufig unter Verwendung von Plasma durchgeführt. Dabei wird eine spezielle Sonde verwendet, die am Ende nur 40 Grad hat und so bewältigt sie schonend das ganze Gewebe zu etfernen. 

Auch dieser Eingriff muss allerdings unter Vollnarkose durchgeführt werden. Der größte Vorteil dieses Verfahrens ist, dass die Blutungskomplikationen vollständig eliminiert werden,  die zwar gering sind, jedoch auch dies kann für die Eltern natürlich sehr stressig sein. 

Laser

Obwohl dieser Begriff bei Menschen eingelebt und populär ist, sollten sie wissen, dass mit dem Laser es nur versäubert wird. Die Laserfaser hat 700 Grad und es muss sehr sorgfältig gewählt werden, welche Gewebemenge damit entfernt werden wird, damit auch gesundes Gewebe nicht heschädigt werden wird. Der richtige Name dieses Eingriffs lautet "Durch Laser assistierte Adenotomie", wann der Laser nur als die Schlussphase dieses chirurgischen Eingriffs dient.

Ergebnisse der Operation

Durch die Entfernung der geschwollenen Nasenmandel wird der Nasenrachen freigesetzt und verbessert sich die Nasenatmung. Der operative Eingriff hat auch einen günstigen Einfluss auf die Menge der Anginen, Mittelohrentzündungen oder anderen Atemwegskrankheiten. Die Operation wird jedoch manchmal nicht Allergikern empfohlen, wegen einer möglichen ungünstigen Einwirkung der Infektionsquelle von AV auf den Verlauf allergischer Erkrankungen. An einer „verstopften“ Nase braucht sie sich jedoch gar nicht zu beteiligen, in diesen Fällen ist oft größere Ursache die geschwollene Nasenschleimhaut und man muss über  Allergiemedikamente in Form von Tabletten und antiallergischen Nasensprays nachdenken. Bei stark verdickten Gaumenmandeln kann das Schnarchen auch nach Durchführung der Adenotomie fortdauern. In diesem Fall ist es geeignet auch das Volumen der Gaumenmandeln zu verkleinern. 

 

 

 

 

 

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