Erste Hilfe im Gebirge

Ob Sie sich ins Gebirge im Winter oder Sommer vorbereiten, auch hier lauert auf Sie eine Gefahr. Es handelt sich nicht nur um die Brüche, Gehirnerschütterungen u.ä., sondern auch um Lawinen, Tierangriffe oder zum Beispiel einen Eiseinbruch oder Fall aus großer Höhe. In diesem Artikel beschreiben wir Ihnen die häufigsten Verletzungen, die sich im Gebirge ereignen können und wie am besten erste Hilfe ohne überflüssige und komplizierte Operationen zu leisten.

Was alles kann in den Bergen passieren

Brüche, Tierangriffe und Fall aus großer Höhe

Diese Unfälle und unangenehme Verletzungen beschrieben wir im Artikel „Was kann im Wald passieren". Am wichtigsten ist eine weitere Verletzung zu verhindern, Gliedmaße zu fixieren, Blutungen zu stoppen und RD anzurufen. 

Lawine

Wenn Sie sich auf ein Bergwandern vorbereiten, immer überzeugen Sie sich, dass in der gegebenen Lokalität keine Lawinengefahr besteht. In der Berghütte wird man Sie bestimmt über aktuelles Wetter informieren, aber dies ändert sich von Stunde zu Stunde. Nie unterschätzen Sie die Grundausrüstung (Verbandkasten, Lawinensuchgerät, Lawinensonde, Schaufel, ABS). Wir sprechen hier von einem Wandern in unbekannte schneebedeckte Berge. Sind Sie auf so einer Expedition zum ersten Mal, dann lassen Sie sich von einem Experten beraten und am besten, wenn mit Ihnen irgendein mitgeht. Falls Sie der Bergrettungsdienst innerhalb 30 Minuten nicht findet, haben Sie nur 30% Chance für eine Rettung.

Wenn Sie ein Zeuge von Lawine sind, merken Sie sich an welchem Ort Sie den Menschen das letztemal gesehen haben und augenblicklich rufen Sie den Bergrettungsdienst an. Schalten Sie das Lawinensuchgerät auf Empfangen um und sofort beginnen Sie systematisch zu suchen. Es kann Ihnen auch ein Stück Holz helfen und sobald Signal stärker zu werden beginnt, verwenden Sie die Schaufel zum Ausgraben. So suchen Sie 20 Minuten! Nachdem Sie den Verschütteten finden, versuchen Sie möglichst bald eine Öffnung für Gesicht zu bilden. Nach dem Ausgraben stabilisieren Sie die Wirbelsäule, beurteilen Sie den Bewusstseinszustand und wärmen Sie den Betroffenen. Warten Sie Ankunft des Bergrettungsdienstes ab.

Eiseinbruch

Im Allgemeinen gilt, dass wenn Eis dünner als 25cm ist, empfiehlt sich nicht sich darauf zu bewegen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, gehen Sie aufs Eis nicht. An öffentlichen Eislaufoberflächen in der freien Natur arbeiten speziell ausgebildete Personen, die die Eisdicke regelmäßig kontrollieren und Sie auf eine potentielle Gefahr aufmerksam machen.

Beim Eiseinbruch rufen Sie zuerst RD an. Dem Rand von gebrochenem Eis nähern Sie sich langsam und kriechen Sie. Befestigen Sie das Seil an etwas was schwimmt oder am Ufer zu einem Baum. Den Ertrinkenden ziehen Sie mittels Seils ans Ufer. Hier überprüfen Sie Lebensfunktionen und wenn der Betroffene nicht atmen, leiten Sie die Resuszitation ein. Nach einer erfogreichen Wiederbelebung wickeln Sie den Betroffenen in eine Decke (Anorak) ein und halten Sie ihn in Ruhe. 

Autor: Lucie Kliková, DiS.