Arteriovenöse Malformation

Eine arteriovenöse Malformation (AVM) ist ein abnormales Bündel erweiterter Gefäße, was vielzählige unregelmäßige Verbindungen von Arterien und Venen sind. Diese Malformationen (Fehlbildungen) können entweder angeboren (98 %) oder erworben (2 %) sein.

Arteriovenöse Malformation

in Latein: arteriovenous malformation

weitere Namen: AVM, arteriovenöse Fehlbindung

Symptome

Bewegungsproblemeepileptische AnfälleHerzgeräuschSehbeschwerdenSprachschwierigkeiten

Diagnose

Q280 Q282

Hier fließt das arterielle Blut direkt in abführende Venen, zwischen denen das normal entwickelte Kapillarsystem fehlt. Diese Malformationen treten am häufigsten im Rückenmark oder im Gehirn auf und sind dort die häufigste Ursache von ausdruckvollsten Problemen.

Epidemiologie

Das Vorkommen von AVM in der Population ist verhältnismäßig
gering. Neu diagnostizierte Fälle erreichen nämlich einen durchschnittlichen Wert von 1-1,5 Fällen pro 100.000 Einwohner. Am häufigsten tritt AVM in einem jüngeren Alter zwischen 15 bis 20 Jahre auf.

Symptome 

Eine Menge von Menschen mit AVM empfindet nur wenige oder gar keine Symptome. Bei einigen Patienten können jedoch Symptome wie Kopfschmerzen, epileptische Anfälle, Seh-, Sprach-, oder Bewegungsprobleme auftreten. Bei einigen Patienten wurden auch Herzgeräusche registriert. Die Malformationen werden meist zufällig entdeckt, gewöhnlich während der Behandlung einer anderen Erkrankung oder nach dem Tod des Patienten während der Autopsie.

Lokalisierungen

Wie oben erwähnt, kommt AVM am häufigsten im Gehirn und Rückenmark vor. Im Gehirn ist AVM am häufigsten in seinem größeren Teil lokalisiert (mit Ausnahme des Hirnstamms und des Kleinhirns).

Unter übrige Lokalisierungen von AVM  gehören:

  • Lungen,
  • Leber,
  • Nieren,
  • Gebärmutter u.a.

Diagnose

Arteriovenöse Malformation kann man mittels Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) feststellen, wobei eine größere, intakte AVM durchs Einspritzen eines Kontrastmittels einigermaßen leicht festgestellt werden kann. 

1.) CT

Diese Abbildungsmethode wird häufig zuerst bei Patienten mit akuten neurologischen Defiziten durchgeführt. Ohne Verwendung eines Kontrastmittels ist jedoch eine genaue Diagnosestellung recht kompliziert. Nach der Anwendung eines Kontrastmittels ist die Diagnose viel deutlicher, jedoch für eine genauere Bildgebung von zuführenden Arterien wird auch Angiographie empfohlen.

2.) MRT

MRT ist vor allem für die genaue Darstellung der umliegenden Strukturen und ihrer eventuellen Schäden wichtig und auch mögliche nachbarliche Ödeme sind gut erkennbar.

Therapie

Das Risiko einer weiteren AVM-Ruptur beträgt etwa 4 % pro Jahr. Zur Ausschließung einer Malformation werden drei Hauptmethoden angewendet.

1.) Chirurgische Resektion – diese wird bei kleineren und oberflächlichen AVMn verwendet. Der Vorteil liegt in der sofortigen Entnahme aus dem Kreislauf und dadurch auch die Eliminierung epileptischer Symptome.

2.) Bestrahlung mit einem Gammamesser – diese nichtinvasive Methode kann auch im Falle angewendet werden, in dem der Nidus maximale Größe von 3 cm erreicht. Der Nachteil dieser Methode besteht jedoch darin, dass die AVM aus dem Kreislauf nicht vollständing noch 1 - 3 Jahre entfernt werden wird, und somit droht hier ein Entstehungsrisiko einer Subarachnoidalblutung.

3.) Endovaskuläre Embolisation – diese Methode wird selten nur allein angewendet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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