Hirnlähmung

Die Gehirnlähmung wurde schon im Jahre 1859 beschrieben, wann ein englischer Orthopäde darauf hindeutete, daß die Krankheit infolge der Gehirnbeschädigung verursacht ist, auch wenn die Mentalfunktionen bewahrt sind. Sie ist keine erbliche oder übertragbare Krankheit. Diese Krankheit wird als frühentstandene Hirnbeschädigung beschrieben, d.h. vor der Geburt, während der Geburt oder nicht lange nach ihr, die sich überwiegend als die Bewegungsstörung äußert.

Infantile Zerebralparese

in Latein: Plegia, Morbus Heine Medin, Poliomyelitis

weitere Namen: GL, infantile Zerebalparese, IZP, spastische GL, dyskinetische Gehirnlähmung, spastische Gehirnlähmung

Symptome

LähmungMuskelsteifheitRedestörungenschlechte Bewegungskoordinationschnörkelhafte BewegungenZittern

Diagnose

G80

Entstehungsursachen der Hirnlähmung

Im Falle der Gehirnlähmung geht´s nicht um eine Ursache. Man kann jedoch drei Grundgruppen unterscheiden, die eine Rolle in der GL – Entstehung spielen.

Pränatale Faktoren – vorgeburtlich 

  • Infektionserkrankung der Mutter – Toxoplasmose,
  • Blutung während der Schwangerschaft,
  • Rh – Inkompabilität,
  • negativer Einfluss der schädlichen Stoffe – Alkohol, Medikamente, Drogen... 
  • RTG – Wirkung,
  • Traumata, Stress der Mutter

Mit der Geburtszeit verbundene Faktoren

  • Lange Geburt, oder im Gegenteil die Sturzgeburt, Beckenendlagegeburt, Verwendung der Geburtszange, schwere Neugeborenengelbsucht

Bei der Geburt wirkende Faktoren

  • Die, im Laufe des ersten Jahres durchgemachten Infektionen des Kindes – Keuchhusten, Gehirnentzündungen, Mittelohrentzündungen, eiterige Hautinfektionen...

Die Hirnlähmungen werden in die Arten geteilt

Spastische – die Muskulatur ist steif, grobe auch feine Motorik ist begrenzt, typisch für diesen Typ der Gehirnlähmung ist starre, von der Beeinträchtigung des Gleichgewichts begleitende Körperhaltung 

  • diparesische Form – die Behinderung ist häufig bei den, von der Blutung ins Gehirn des Kindes begleitenden Frühgeburten. Öfter sind mit Parese untere Extremitäten betroffen, und der Intellekt bleibt unbeeinträchtigt.
  • hemiparesische Form – ist bei der Gehirnblutung anwesend – in die Gehirnkammern. Mit Parese ist eine Körperhälfte betroffen.
  • quadruparesische Form – es handelt sich um die Behinderung aller Extremitäten.

Unspastische – für diesen Typ der Gehirnlähmungen ist die Absenz von Muskelsteifheit charakteristisch.

  • hypotonische Form – wird von der Muskeltonussenkung begleitet.
  • dyskinetische Form – Merkmale dieser Zerebralparese sind die Änderungen des Muskeltonus und eigenmächtige, unbeherrschbare Bewegungen.
  • Rigidität – in diesem Fall dominieren die Muskelsteifheit und Bewegungsunfähigkeit.
  • Ataxie – ist eine seltene Form der Gehirnlähmung.

Unausgeprägte Syndrome – in diese Gruppe gehört leichte Gehirndysfunktion (LGD)

Zur Hirnlähmung interkurrente Behinderungen

  • Epilepsie
  • Wachstumprobleme
  • Sinnliche Störungen – Sehkraft und Gehör
  • Mentalbehinderung

Therapie

Die Therapie der Kinder mit Gehirnlähmung (GL) muß komplex sein, muß also die Zusammenarbeit vieler Spezialisten (z.B. des Neurologen, Orthopäden, Augenarztes, Psychiaters, Therapeuten, Ergotherapeuten, Pädagogen, Socialarbeiters...) beinhalten. Wichtig ist die frühe Behandlung, also eine Therapie möglichst bald zu beginnen. Es wird die Rehabilitation durchgeführt, z.B. durch Vojta – Therapie, werden die Schienen wegen des Muskelungleichgewichtes angelegt, Massagen, Stimulierung und Unterricht des Kindes...vorher ist aber nötig, auch die Eltern anzulernen, um mit dem Kind auch zu Hause arbeiten zu können. Diese Behandlung wird sonst in medizinische Institutionen vereinigt, aber auch in die Tagesstätten oder in spezielle Kindergärten.

Es ist nötig, das Kind die Fertigkeiten zu lehren, die ihm spätere Integration und die Einreihung in eine normale Schulinstitution ermöglichen. Es ist wichtig, die Kinder die Kommunikationsfähigkeiten zu lehren, sie können schlechter artikulieren, Probleme mit der Artikulation haben u.a., deshalb werden die oromotorischen Übungen durchgeführt, die die artikulatorischen Organe lockern. Das Problem gibt´s auch mit der Schreibübung. Es sind die sog. graphomotorischen Übungen durchzuführen, die zur Entfaltung der feinen Motorik helfen, wann es zur Hand–, und Fingerlockerung kommt. Beziehungsweise lernt es das Schreiben mit z.B. dem Mund, Fuß. Es gelingt manche Kinder ganz zu integrieren, sie bewältigen das, was gesunde Kínder, aber es gibt auch solche Kinder, für die eine Integration nicht geeignet noch möglich ist.

Außer diesen unpharmakologischen Herantreten sind manchmal die Medikamente zu verabreichen. Falls das Kind an Epilepsie leidet, werden dann die Antiepileptika verabreicht, weiter werden Medikamente für die Senkung der Muskelspastizität verabreicht. Eine weitere Heilmethode kann dann auch die Chirurgie sein – wann man z.B. selektive dorsale Risotomie – Transection des Rückenmarkwurzels durchführt. Es ist möglich auch Botulotoxin zu verabreichen, das zur vorübergehenden Lockerung der Muskelspannung führt.

Prognose

Die Prognose ist von der Form und Schwere von GL abhängig. Die Kinder, die hauptsächlich an Beweglichkeitsprobleme leiden, sind in der Lage, in die Gesellschaft zu integrieren und eine Anwendung auf dem Arbeitsmarkt zu finden. Die Familien und ein Mensch mit GL haben Anspruch auf die Sozialhilfe in der Form der Gaben, Ausgleichabgaben oder auf die Assistenz. Manche Kinder, wenn auch mentale Retardierung anwesend ist, sind nicht zu integrieren und manchmal werden sie für ganzes Leben in die Institute platziert.

Autor: Drahomíra Holmannová

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