Chronische Nierenerkrankung

Für eine chronische Nierenerkrankung (engl. chronic kidney disease, CKD) ist typisch der allmähliche und länger als drei Monate dauernde  Nierenfunktionsverlust, zu dem infolge einer Nierenerkrankung oder Schädigungen von Nierenstruktur kam.

Chronische Nierenerkrankung

Zu solchen Schädigungen kommt es oft langfristig und ohne jegliche Symptome, ohne dass sie dem Patienten einige ernsthafte Probleme verursachen. Eine chronische Nierenerkrankung beginnt sich nämlich erst dann zu manifestieren, wenn die Nieren bereits stark geschädigt sind und so kann sie sogar mit einer Transplantation enden.

Grundfunktion der Nieren

Die Hauptaufgabe der Nieren besteht darin, überschüssiges Wasser und Abfallstoffe zu entfernen, den Blutdruck zu regulieren und das Gleichgewicht unter Säuren, Basen und Minerstoffen zu sichern. Die Nieren sind auch an der Bildung roter Blutkörperchen und an der Aufnahme von Vitamin D beteiligt. Das wirklich sehr ernste Problem ist das letzte Stadium dieser Krankheit, was das vollständige Nierenversagen ist, das sogar bis zum Tod führen kann.

Warum die Nieren versagen

Es gibt eine Reihe von Gründen für die Entstehung einer chronischen Nierenerkrankung. Die Nierengewebe werden am häufigsten durch unbehandelten Diabetes, hohen Blutdruck sowie durch erbliche oder erworbene Nieren-, und Autoimmunerkrankungen devastiert. Zur Verschlechterung der Situation tragen bedeutsam das Übergewicht und Rauchen bei. 

Prozesse, die zu einer Funktionsverschlechterung führen, sind zum Beispiel:

  • diabetische Nephropathie,
  • chronische Glomerulonephritis,
  • chronische Pyelonephritis,
  • unkontrollierter Bluthochdruck,
  • übermäßige und langfristige Einnahme von Schmerzmitteln.

Symptome einer chronischen Nierenerkrankung

Die ersten Symptome erscheinen erst dann, wenn die Nierenfunktion auf 35 bis 40 % ihrer ursprünglichen Kapazität abzunehmen beginnt, leider oft erst viel später. Erst dann beginnt der Mensch zu merken, dass sich etwas tatsächlich tut, was erst dann zu sein pflegt, wenn die Nieren bereits ziemlich geschädigt sind.

Unter die häufigsten Symptome gehören:

  • hoher Blutdruck,
  • Atemnot ,
  • Müdigkeit, 
  • Schwäche,
  • Beinschwellungen, 
  • Verdauungsprobleme,
  • Durchfall,
  • Übelkeit, 
  • Herzrhythmusstörungen,
  • Anämie,
  • häufigeres Wasserlassen (hauptsächlich nachts),
  • erhöhter Durst,
  • blasse Haut.

Untersuchungen und Diagnose

Die Diagnose einer chronischen Nierenerkrankung ist auf der  Untersuchung der glomerulären Filtration (des sog. Primärharns), der Albuminurie (der mit dem Urin ausgeschiedenen Albuminmenge),  auf Hilfsuntersuchungen, die auf der Bestimmung der Hauptursache der Erkrankung und der Differenzierung einer chronischen Nierenerkrankung von ihren akuten Schäden gerichtet sind. Dazu dienen die Ultraschalluntersuchung, Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT). Diese Untersuchungen zeigen, ob die Nieren nicht kleiner wurden oder ob sie keine schwerwiegenden  Abweichungen vom Normalzustand aufweisen. Zur ganz genauen Diagnose hilft vor allem die Entnahme einer Probe des Nierengewebes (Biopsie).

Therapie

Die Behandlungsmaßnahmen entwickeln sich aus dem Grad der Nierenschäden. Zunächst ist es notwendig, die Grunderkrankungen zu heilen, die die Hauptursache der Erkrankung sind, damit sich der Zustand nicht verschlimmert. Eine der primären Behandlungsmethoden ist die Einnahme von Antihypertensiva (Arzneimitteln gegen Bluthochdruck).

Weitere wichtige Therapiepunkte sind:

  • proteinarme Diät mit eventueller Ergänzung von Ketoanalogen essentieller Aminosäuren,
  • Behandlung von Dyslipidämie, meist durch Verabrichung von Statinen,
  • Einschränkung der Salz-, und Kaliumaufnahme in der Nahrung,
  • Diuretische Therapie mit Diuretika,
  • Behandlung von Fettleibigkeit,
  • Raucherentwöhnung,
  • Vermeidung nichtsteroidaler Antiphlogistika,
  • Kontrolle des Harnsäurespiegels und eventuelle Korrektur einer Hyperurikämie, 
  • Kontrolle des Säure-Basen-Gleichgewichts und allfällige Korrektur der metabolischen Azidose,
  • Korrektur von Störungen des Calciumphosphatstoffwechsels,
  • Korrektur der Anämie durch Verabreichung von rekombinantem Erythropoetin.

Vorbeugung 

Da zu den Hauptursachen des Nierenversagens der hohe Blutdruck Diabetes und beziehungsweise auch Fettleibigkeit gehören, so lohnt es sich wirklich, diese frühzeitig und langfristig zu lösen, denn das Leben mit der Dialyse macht wirklich keinen Spaß ! Die wichtigste Vorbeugung ist ein gesunder Lebensstil, genug Bewegung und eine regelmäßige Flüssigkeitszufuhr – denn die Nieren werden nicht nur durch einen Mangel, sondern auch durch Wasserüberschuss und übermäßiges Trinken belastet

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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