Laktationspsychose

Laktationspsychose ist ein veralteter Name der ernsten Erkrankung einer Frau nach Geburt, die den psychischen Charakter hat. In vielen Literatur–, und Internetquellen wird diese Erkrankung bis heute Laktationspsychose genannt.

Postpartale Psychose

weitere Namen: PPP, Postpartale Psychose

Symptome

DepressionenGereiztheitHalluzinationenManie

Diagnose

F29 F53

Die richtige Bezeichnung für diese Krankheit sollte Postpartale Psychose sein, weil die Krankheit nicht von Milchbildung und Stillen (Laktation) ausgelöst wird, wie man früher glaubte. Daraus geht hervor, dass an Laktationspsychose sowohl nicht stillende als auch stillende Frauen leiden können. 

An postpartaler Psychose leiden ca. 0,1 – 0,2% der Frauen nach Geburt. Die Symptome erscheinen gewöhnlich den zweiten bis dritten Tag nach Geburt, aber leider können sie auch ein Monat danach auftreten. Die Frau selbst sieht dieses Problem meistens nicht und der Ernsthaftigkeit des Zustands ist sie sich nicht bewusst. Die Erkrankung wird oft unterschätzt und auf die leichte Schulter genommen, es handelt sich jedoch um einen sehr ernsten bis lebensbedrohenden Zustand, den sofort zu lösen ist.

Entstehungsursachen der Laktationspsychose

Die Entstehungsursache ist ein Satz von mehreren Faktoren, die mit der Geburt beginnen. Die Ursache ist nicht die Geburt selbst, aber allgemeine physische und psychische Anspannung danach. Die Hauptrolle spielt auch Ungleichgewicht der internen Umgebung einer Frau und dieses ist anschließend umfangreichen Hormonveränderungen und großem Ansturm von ihr unbekannten Emotionen ausgesetzt. Früher nahm man an, dass die größere Neigung zur Entstehung der Psychose die Frauen haben, die bereits vor der Schwängerung oder im Laufe der Schwangerschaft an irgendeiner psychischen Störung litten. Nach den letzten Studien ist jedoch offensichtlich, dass mehr als die Hälfte der Krankheit bei den Frauen entsteht, die nie zuvor an einer Geisteskrankheit gelitten haben.

Risikofaktoren

Über die Risikofaktoren spekuliert man immer noch und nimmt an, dass sie einen Anteil an der Entwicklung dieser Krankheit haben: 

  • genetische Prädisposition
  • das Auftreten der postpartalen Psychose im vergangenen Wochenbett
  • verschlechterter psychischer Zustand der Frau bereits vor der Schwängerung
  • Schlafmangel vor der Geburt (physische Erschöpfung)
  • sozioökonomischer Status der Frau (finanzielle, Familienversorgung u.a.)
  • Traumata während der Schwangerschaft (Autounfälle, Tod in der Familie u.ä.)
  • Traumata aus der vorherigen Geburt (schmerzhaftige Geburt, Geburt des toten Kindes, Fehlgeburt, unprofessionelles Herantreten der Gesundheitshelfer)
  • höheres Alter der Erstgebärenden (über 35 Jahre)
  • ungewollte Schwangerschaft
  • Verlassen von Partner während der Schwangerschaft

Symptome

Unter die ersten Symptome gehören:

  • Gereiztheit
  • Unruhe
  • Schlafstörungen
  • Beklemmung
  • Beschuldigung aus eigener Unfähigkeit, Schuldgefühl

Spätere Symptome sind:

  • Desorganisierung (Haushalt, Betreuung von Kind,...)
  • Depressionen
  • Vergesslichkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Manie
  • Halluzinationen
  • Wahn (Gefühl, dass sie von jemandem verfolgt und kontrolliert wird, ob sie alles so macht, wie sie soll)
  • Kontaktverlust mit Realität (sie weiß nicht, welcher Tag es ist, wie spät es ist, wie sie heißt)
  • Kindesmord (in 4% der Fälle) oder Selbstmord (etwa in 5% der Fälle)

Therapie

Bei der Behandlung dieser Krankheit kommt es auf der Ernsthaftigkeit der Zustandes an, den ein erfahrener Psychologe/Psychotherapeut beurteilt.

  • Bei leichteren Formen kommt die Frau an psychotherapeutische Programme.
  • Bei schwereren Formen ist unerlässlich eine pharmakologische Behandlung, die Antidepressiva und geeignete Hormone umfasst. Das Stillen ist aus dem Grund der pharmakologischen Behandlung gewöhnlich angehalten.
  • Bei ernsten Zuständen, wann bei der Frau auch suizidale (selbstmörderische) Gedanken bekannt sind, ist notwendig Hospitalisierung in einer psychiatrischen Klinik. Die Behandlung umfasst sowohl Psychotherapie als auch Pharmaka und eine intensive Aufsicht über die Sicherheit der Frau.

Bei allen Formen der Krankheit ist wichtig auch eine Zusammenarbeit mit der Familie. Über dem Zustand der Frau sollten sowohl die Ehemänner als auch die Eltern der Frau informiert werden, um zu wissen, wie der Frau eine Stütze zu sein. In der Familie sind wichtig Kommunikation, Zuhören, Einfühlungsvermögen und Gewinnung des Vertrauens. Nicht zuletzt ist wichtig auch eine Hilfe bei der Betreeung von Kind.

Autor: Klára Šedová

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