Multiple Sklerose
Die multiple Sklerose, lat. sclerosis multiplex, ist eine chronische Autoimmunerkrankung neurologischen Charakters, die das Hirn, Rückenmark und Kleinhirn betrifft. Hinter ihrem Ausbruch stehen in der weißen Substanz des Zentralnervensystems verstreute Herde der Plaque. Diese entstehen durch Zerfall der Myelinscheiden von Nervenfasern, die unerlässlich für richtige Funktion der Nervenerregungen sind. Dieser Prozess nennt man Demyelinisierung.
in Latein: Sclerosis multiplex
weitere Namen: MS, multiple cerebro - spinale Sklerose
Symptome
Diagnose
Bisher ist nicht ganz festgestellt, warum es zum Zerfall bei manchen Einzelwesen kommt. Eine der möglichen Varianten ist eine Virusinfektion. Auf die Platzierung dieses Virus im Organismus haben einen großen Einfluss auch erbliche Prädispositionen. Es wurde auch festgestellt, daß die multiple Sklerose vor allem in Ländern nördlich vom vierzigsten Breitenkreis vorkommt. In der Nähe des Äquators kommt diese Krankheit fast gar nicht vor, den Mongoliden meidet sie ebenfalls. Für diese Wirklichkeit kann wohl mehr Sonnenstrahlung und mit ihr auch mehr Vitamin D. In der Entwicklung der Multiplen Sklerose spielt eine große Rolle auch geographische Lage.
Aus der Schau des Alters betrifft die Krankheit vor allem junge Leute zwischen zwanzigstem und vierzigstem Lebensjahr. In späteren Lebensjahren ist die Krankheit seltener. Häufiger bricht sie bei Frauen als Männern aus, und zwar ungefähr im Verhältnis 2 : 1.
Symptome
Die ersten charakteristischen Symptome sind oft schwer erkennbar und viele Patienten kann sie übersehen. Unter sie gehören Sehstörungen wie doppeltes Sehen oder erniedrigte Schärfe. Der Betroffene hat Gefühl, daß er Nebel sieht. Diese Beschwerden können nur ein paar Stunden dauern und verschwinden von selbst. Ein weiteres Symptom sind schwere Beine, Gefühl der Unsicherheit und Ungeschicklichkeit beim Gehen, Spannung. Es kommt zum häuftigen Harndrang, die Männer haben Probleme mit Impotenz. Beim Vorbeugen des Kopfes fühlen manche Kranke plötzlichen Schmerz, den sie als „ elektrischen Funken" beschreiben. Die Beschädigung des Kleinhirns und seiner Bahnen verursacht das von Ataxie, Intentionstremor, Nystagmus (Schwingbewegung der Augäpfel) und skandierender Sprache begleitete Kleinhirnsyndrom. Ein ernsteres Symptom sind dann Paresen und Plegien, also die teilweisen oder vollständigen Verluste der Beweglichkeit, die obere auch untere Glieder betreffen. In psychischer Hinsicht fühlt der Kranke oft paradoxerweise starke Zustände der Euphorie, bei denen er sich seine Beschwerden nicht zu Herzen nimmt, verkleinert sie und glaubt an Gesundung.
Krankheitsverlauf
Für den Krankheitsverlauf sind typisch vor allem abwechselnde Zeiträume, Anfälle und Remissionen. Bloß seltener ist der Verlauf heftig. Allgemein haben eine bessere Prognose diejenigen, bei denen die Krankheit schon im jüngeren Alter ausbrach. Die Länge der Anfälle unterscheidet sich fallweise, verschieden lang sind auch die Zustände, wann die Krankheit stagniert und der Patient fühlt sowohl subjektive Verbesserung, als auch sein klinischer Befund ist besser. Bei manchen Patienten dauert die Remission bis zu ein paar Jahren. Dies kommt auf der Art der Erkrankung. Eine bösartige kennzeichnet sich durch häufige Anfälle und schnellen Ausbruch der schwereren Form von Sklerose, eine gutartige hingegen schreitet langsam fort und das Vorkommen der Anfälle ist minimal. Multiple Sklerose verschwindet aber nie ganz. Weitere Anfälle verschlechtern den Zustand der Erkrankung und verkürzen auch die Remissiondauer. So betroffene Patienten sind später zur Invalidität mit bis tödlichen Komplikationen verurteilt. Die multiple Sklerose wird von Schwangerschaft, üblichen Virusinfektionen, körperlicher Erschöpfung oder psychischen Traumata verschlechtert. Zu Anfällen kommt es am häufigsten im Frühling und Winter.
Nach der Krankheitsentwicklung werden weiter diese vier Formen unterscheidet:
- Schubförmig – remittierende MS: Bei dieser Form wechseln sich regelmäßig die Phasen von Schüben mit Phasen von Remissionen ab. Diese Form ist bei den Kranken am häufigsten vertreten. Der Schub dauert Wochen bis Monaten, dann kommt es zu einer teilweisen bis vollständigen Remission, die bis zu ein paar Jahrzehnten dauert. Eine Therapie mit Medikamenten wirkt hauptsächlich bei dieser Form.
- Sekundär progrediente MS: Zu ihr kommt es nach der Schubförmig – remittierenden MS und zwar am häufigsten nach ca.19 Jahren. Nicht bei allen Patienten wird sich jedoch die Schubförmig – remittierende MS entwickeln. Medikamente wirken leider auf diese Form nicht, aber die Krankheit vielmehr verschlechtern.
- Primär progrediente MS: Diese Form betrifft 10 – 15% der Kranken, bei denen die Remission nach dem Anfangsstadium von multipler Sklerose nie eingetreten ist, oder war nur schwer vom Anfall erkennbar. Sie entsteht vor allem bei Leuten im Alter unter fünfzig Jahre.
- Rezidivierende Verlaufsform: Die seltene und progressivste Form der Erkrankung. Die Anfälle verursachen eine dauernde Beschädigung des Nervensystems und es kommt zu keiner Verbesserung mehr. Diese Form ist auch am schlimmsten zu heilen.
Therapie
Die Therapie ist vor allem auf Symptome gerichtet und hat die Aufgabe die Entwicklung der Krankheit zu verlangsamen, Beschwerden zu lindern und als ein Schutz vor weiteren anfallsartigen Zuständen zu funktionieren. Im Vordergrund steht die Verabreichung der Hormone (ACTH, Kortikoide) und Interferone. Dem günstigen Zustand sind ebenfalls Vitamine förderlich, besonders die Gruppen der Vitaminen B1 und B12. Ihre Bedeutung hat auch eine alternative Therapie, die die Rehabilitationspflege, Joga oder Phytotherapie umfasst.
Autor: Simona Knotková