Tularämie
Tularämie, auch Kaninchenkrankheit genannt, ist eine weltweit verbreitete, schwere Infektionskrankheit. Es kommt vor allem bei Hasen und Wildtieren vor und bei der Übertragung spielen eine wesentliche Rolle die Zecken.
Symptome
Diagnose
Tularämie wurde im Jahre 1911 in Tulare, Kalifornien beschrieben (daher der Name). In unserem Land erschien sie zum erstenmal
während des Zweiten Weltkriegs. Ein Mensch kann mit dem Angriff einer infizierten Zecke oder mit der Verarbeitung des Fleisches infizierter Tiere angesteckt werden. Eine weitere Ansteckungsmöglichkeit ist das Einatmen von Staub oder Aerosolen (Heu, Stroh, Getreide), die mit Exkrementen kontaminiert sind. In der Tschechischen Republik werden jährlich bis zu 100 Fälle registriert.
Krankheitserreger
Der Erreger dieser Krankheit ist ein unbeweglicher, nicht sporulierender, außerordentlich widerstandsfähiger Kokon der Art Francisella tularensis. Dieser Mikroorganismus kommt auf der ganzen Welt vor und überlebt viele Monate in einem toten Tier oder im Boden. Es ist ein hochvirulenter Krankheitserreger und zur Ansteckung mit der Einatmung reichen nur einige zehn Zellen aus!
Berechtigterweise gehört er unter Hochrisikofaktoren, die zur Herstellung biologischer Waffen genutzt werden könnten. Seine Gefahr liegt in seiner extrem niedrigen infektiösen Dosis, in leichter Anwendung in Aerosolform und seiner Fähigkeit, sehr schwere Erkrankungen und in unbehandelten Fällen sogar den Tod zu verursachen. Die Anfälligkeit für diesen Erreger ist allgemein und nach einer Infektionskrankheit entwickelt sich eine Immunität, jedoch auch derzeit sind einige wiederkehrende Infektionen bekannt.
Entstehungsursachen
Besonders anfällig für die Krankheit sind Hasen, aber auch andere Wildtiere (Bisamratte, Maulwurf, Maus, Eichhörnchen, Ratte). Durch Saugen erkrankter Tiere werden dann Zecken Kriebelmücken angesteckt, die die Infektion dann weiter verbreiten.
Symptome der Tularämie
Die Krankheitssymptome hängen von einer Ansteckungsweise ab. Aber alle Krankheitsarten haben dieselbe Symptome, wie Fieber, Müdigkeit und allgemeine Schwäche sind. Beim Einatmen einer Bakterie werden vor allem die Lungen oder auch der Bindehautsack der Augen betroffen. Beim Kontakt können es dann das Unterhautgewebe und Haut, aber auch die Knoten und andere innere Organe sein. Ein weiterer möglicher Ansteckungsweg ist das Einnehmen von kontaminiertem Wasser oder Fleisch, wobei innere Organe und der Darm angegriffen werden. Die Inkubationszeit der Infektion beträgt etwa 4 Tage bis 3 Wochen. Die Manifestationen der Krankheit sind sehr schwerwiegend, es handelt sich insbesondere um fiebrige Zustände, bei denen es zur Anschwellung der Lymphknoten, zur Entstehung von Läsionen und Nekrosen der Leber und Milz kommt und die Krankheit kann sogar in eine chronische Phase übergehen. Wenn diese Krankheit nicht entsprechend behandelt wird, kann sie auch Tod verursachen.
Therapie
Die Behandlung der Tularämie liegt hauptsächlich in der Verabreichung wirksamer Antibiotika, zu denen Doxycyclin, Levofloxacin, Profloxacin, Strapromycin und Gentamicin gehören. Mehreren Studien zufolge sind viele isolierte Stämme anfällig für die genannten Präparate. Jedoch die meisten klinisch isolierter Stämme von F. tularensis sind hochresistent gegen Beta-Lactam-Antibiotika, die in unserem Land häufig eingesetzt werden. Diese Tatsache muss während der Wahl einer adäquaten Therapie berücksichtigt werden.