Bandwurm

Die Bandwürmer sind Parasiten und gehören in die Gruppe von Plattwurmartigen, die in Därmen der Vertebraten parasitieren, einschließlich des Menschen. Sie leben im Darm ihrer Endwirte und können hier zur Länge von mehreren Millimetern bis zu mehreren Metern wachsen. Man steckt sich meistens durch kontaminierte Nahrung oder Wasser (z.B. durch schlecht wärmebehandeltes Fleisch) an.

Rinderbandwurm (Taenia saginata)

in Latein: Taeniasis, Cysticercosis, Cestoda, anoplocephala, cestodes, cestoidea, choanotaenia, cittotaenia, ctenotaenia, davainea, diphyllidium, dipylidium, drepanidotaenia, hymenolepis, mesocestoides, moniezia, mozgovoya, multiceps, raillietina, taenia, taeniorhynchus

weitere Namen: Bandwurminfektion, durch Bandwürmer verursachte Parasitose, Zystizerkose, Taenia, Diphyllobothriose

Symptome

Anfälle vom HungerBrechreiz

Diagnose

B71

Die Bandwürmer nehmen ihrem Wirt die Nährstoffe ab, reizen Darmschleimhaut und scheiden ihre Metaboliten aus. Die Larven können durch die Darmwand durchdringen und andere Organe und Gewebe infizieren.

Entwicklungszyklus der Bandwürmer

Der Entwicklungszyklus von Bandwürmern ist kennzeichnend durch Abwechslung eines Wirtes, wobei sich die Nomenklatur einzelner Bandwürmer an einem Wirt orientiert, z.B. Hundebandwurm, Rinderbandwurm oder Schweinebandwurm. Der Mensch kann sich durch Einnahme der Eier oder Larven nicht nur zu einem Zwischenwirt werden, sondern auch zu dem Endwirt im Entwicklungszyklus der Bandwürmer.

Der Bandwurm klebt sich mit seinem Köpfchen (Scolex) an die Wand des Darms von einem Endwirt an. Dazu haben sie auf dem Köpfchen die Saugschlitze oder Haken. Am Köpfchen sind die Glieder von Bandwurm angeschlossen. Diese Glieder enthalten sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsdrüsen. Die Bandwürmer sind also Hermaphroditen. Die Eizellen reifen nach Befruchtung im Parasiten. Die Glieder des Bandwurmes, die reife Eier enthalten, trennen sich vom Parasiten und werden mit Stuhl ausgeschieden. Diese Eier werden dann von einem Zwischenwirt empfangen und in seinem Darm schlüpfen aus den Eiern die Larven aus.

Symptome der Bandwurmansteckung

Die ersten Symptome sind oft im Stuhl ausgeschiedene Glieder des Bandwurms. Sie sind mit bloßem Auge zu erkennen und mit einem Mikroskop können diese noch ausführlicher untersucht werden.

Der Verlauf der Infektion ist verschieden, häufige Symptome sind: 

  • Gewichtsabnahme
  • Bauchschmerzen, Blähung, Übelkeit,das Erbrechen, Durchfall
  • wiederholte Anfälle von Hunger
  • Gereiztheit, wiederholte Kopfschmerzen

Erreger

Der Erreger von Erkrankung ist Rinderbandwurm (Taenia saginata). Er ist ca. 1,5cm breit und kann die Länge zwischen 4 und 10 Meter erreichen. Auf dem Köpfchen von Rinderbandwurm befinden sich nur vier Saugschlitze aber keine Saughaken. Die Lebenserwartung eines geschlechtsreifen Parasiten ist bis zu 20 Jahren. 

Es sind bekannt ungefähr 5000 Arten von Bandwürmern, die bei allen Gruppen von Vertebraten parasitieren, vor allem Fischen und Knorpelfischen. Manche Arten können sich in Leber oder im Hirn ansiedeln, meistens parasitieren sie aber in Därmen. Manche der verbreitetsten sind: 

  • Schweinebandwurm (Taenia solium)
  • Rinderbandwurm (Taenia saginata)
  • Zwergbandwurm (Hymenolepis nana)

Art von Verbreitung der Ansteckung

Die Rinder empfangen Eier von Rinderbandwurm. Die Larven schlüpfen im Dünndarm und durchbohren eine Wand des Darms. Durch Blut geraten sie in die Muskulatur der Rinder, und dort bilden einen Blasenwurm, so genannt cysticercus. In dieser mit einer Flüssigkeit angefüllten Blase befindet sich schon eine Keimzelle von Köpfchen des Parasiten. 

Durch die Einnahme von rohem Fleisch, z.B. Hackfleisch, geraten Larven in den Dünndarm eines Menschen. Aus der Keimzelle von Köpfchen bildet sich ein Köpfchen heraus, das sich an eine Wand des Darms anklebt und reift zu einem erwachsenen Parasiten heran. Die Entwicklung einer Kette der Glieder erfordert mehrere Wochen.

Therapie

Es werden Präparate von Niclosamid und Zinn verabreicht. Manchmal ist nötig auch ein chirurgischer Eingriff. 

Vorbeugung

Wichtig ist genügend wärmebehandeltes Fleisch. Wenn das Fleisch für minimal 10 Tage eingefrostet wird, gibt es auch keine Gefahr der Ansteckung. Außerdem werden die Schlachttiere im Rahmen einer Fleischuntersuchung wegen dem Vorkommen von Parasiten in der Muskulatur gefolgt. 

Für eine Vorbeugung lässt sich auch Konsum von Knoblauch halten, der gegen Schmarotzertiere wirkt, vor allem gegen Madenwürmer, Spulwürmer, Bandwürmer und andere Parasiten in unserem Verdauungstrakt.

 

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